Autosonde des Deutschen Wetterdienstes

Foto: Frank Kahl, Deutscher Wetterdienst (DWD)

Beitrag vom Sonntag, 18. Juli 2021

„Ein anspruchsvoller Platz“

Für Frank Kahl vom Deutschen Wetterdienst ist es ein aufregender Tag, denn das neue Startsystem für Wetterballone ist auf dem Gelände der Wetterstation eingetroffen. Von der neuen Anlage werden in Zukunft zweimal täglich die Radiosonden starten und damit die alte Anlage außer Dienst stellen.

60 Radiosonden statt 24

Die Techniker der Herstellerfirma Vaisala, Michael Möller-Stute und Eugen Haas, haben nach der Anlieferung der neuen Autosonde mit den Arbeiten begonnen. Das Aufstellen und Montieren der Bauteile und die Anschlussarbeiten sind ihre Spezialität, berichten sie im Gespräch. „Das ist hier auf Norderney ein anspruchsvoller Platz für die Anlage“, erklärt Möller-Stute und verweist auf die extremen Wetterbedingungen. Das bestätigt auch Kahl: „Die alte Autosonde ist jetzt zehn Jahre alt und Ausfälle an den mechanischen Teilen werden nun immer wahrscheinlicher.“ Der Deutsche Wetterdienst habe sich im Zuge des Austauschs entschieden, die Kapazität der Autosonde zu erhöhen. Statt zuvor 24 finden nun 60 Radiosonden in der Anlage Platz. Jeden Tag wird eine Sonde um 0.45 und um 12.45 Uhr die Anlage verlassen, um die aktuellen Wetterdaten, wie Lufttemperatur, -feuchtigkeit und Luftdruck zu ermitteln. Zudem trägt der Wetterballon ein GPS-Modul mit dem sich Standort und Höhe sowie Geschwindigkeit aufzeichnen lassen.

Neun Standorte für das Starten von Radiosonden gibt es in Deutschland, dabei deckt Norderney den Bereich im Nordwesten ab, erzählt Kahl: „Es ist ein Puzzleteil für die Wettervorhersage, das Unwetterwarnsystem und für die Klimaforschung.“
In der nächsten Woche soll bereits die erste Sonde fliegen und im Anschluss der 15-tägige Testbetrieb parallel zur alten Autosonde starten.

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