Krabbenfischer fordern europaweites Verbot

Foto: Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer

Beitrag vom Samstag, 26. August 2023

Dolly Ropes: Fischer fordern europaweites Verbot

Die Erzeugerorganisationen der deutschen Krabbenfischerei wollen sich für ein europaweites Verbot von sogenannten „Dolly Ropes“ einsetzen.

Dabei handelt es sich um einen fadenförmigen Scheuerschutz für Fischernetze, der zur Verhinderung von Netzschäden insbesondere auf steinigen Untergründen und an Felsküsten dient. Die meist blauen oder orangen Plastikfäden lösen sich dabei schnell ab und werden im Meer zu einer Gefahr für Tiere, die sich in den Fäden verfangen. Auf der Hochseeinsel Helgoland etwa nutzen die auf dem Vogelfelsen brütenden Vögel die Fäden zum Nestbau mit der Folge, dass sich sowohl die ausgewachsenen als auch die Jungvögel darin verheddern und sterben. Auch auf Norderney sind die Dolly Ropes überall an den Stränden zu finden.

Viele der Krabbenfischer entlang der deutschen Küste nutzen sie schon seit Jahren nicht mehr, berichtet der Vizepräsident des deutschen Fischereiverbands Dirk Sander im Gespräch mit dem Norderneyer Morgen. Im vergangenen Juli hatten die vier Erzeugerorganisationen gemeinsam verkündet, freiwillig auf den Einsatz von Dolly Ropes zu verzichten und damit den Druck auf die niederländischen Fischer zu verstärken, bei denen sie weiterhin im Einsatz sind.

Dabei gibt es bereits Alternativen, die das Thünen-Institut für Ostseefischerei in Zusammenarbeit mit den Krabbenfischern entwickelt und getestet hat. So können die Fischer mit Bojen, die im Netz als Auftriebshilfe angebracht werden, verhindern, dass das Netz überhaupt den Boden berührt. In den Niederlanden wurden auch natürliche Materialien wie Yakleder getestet, die aber auch teurer sind, berichtet Sander: „Da sind wir noch am Experimentieren.“

Dies gilt auch für die Krabbenfischer aus Norddeich, deren Kutter vom Norderneyer Strand aus zu beobachten sind. Sie sind in der Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee organisiert, der auch Fischer aus Greetsiel und Accumersiel angeschlossen sind. Hier wird vor allem auf dickeres Netzgarn oder auf Bojen zurückgegriffen, berichtet Geschäftsführer Günter Klever. „Bojen erhöhen aber auch den Schleppwiderstand und damit den Dieselverbrauch. Da gibt es noch Verbesserungsbedarf.“

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