Der Integrationspreis „Norderneyer Engel“ geht an Milena Aboyan

Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff übergab den Integrationspreis der Insel „Norderneyer Engel“ zum Internationalen Filmfest an Regisseurin Milena Aboyan. Sie erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Preis für ihr Langfilmdebüt „Elaha“, in dem sie die Geschichte einer 22-jährigen Frau erzählt, die zerrissen ist zwischen sexueller Selbstbestimmung und dem Herrschaftssystem des Patriarchats. Dabei lässt sich das Problem von Elaha nicht auf die Herkunft oder die Traditionen reduzieren. Aboyan nimmt das Patriarchat, das als selbstverständliche Gesellschaftsordnung betrachtet wird, mutig unter die Lupe und unternimmt den Versuch dieses aufzubrechen.

Ausgezeichnet wurde der Film mit dem vom Hotel Künstlerhaus gestifteten Preis, da dieser sich in herausragender Weise mit den Themen Ausgrenzung und Intoleranz befasst.

Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff würdigte die Leistungen der Preisträgerin und der Hauptdarstellerin Bayan Layla. Dieser anspruchsvolle und berührende Film nimmt einen wichtigen Platz zu den Themen Integration, Ausgrenzung und Zusammenleben in Vielfalt in Deutschland und der Welt ein, erklärte Wulff. In der Laudatio lobte er Aboyans Arbeit, bei der sich die Regisseurin und Autorin gesellschaftlich brisanten und oft tabuisierten Inhalten widmet.

„Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung und es dürfen nicht die Frauen alleine kämpfen – es braucht die Männer dazu genauso. Frauen kämpfen weltweit einen Kampf gegen Unterdrückung“, erklärte Wulff in seiner Rede und erinnerte an die Situation der Frauen im Iran, in Afghanistan und in Weißrussland.