Beitrag vom Dienstag, 03. August 2021
Baustopp bei der Hybridfähre
Der Baufortschritt für die dritte Doppelendfähre auf der Hamburger Pella-Sietas-Werft entspricht nicht den Erwartungen der Reederei und nicht dem verhandelten Bauvertrag, das betonte der Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann bereits auf der Aktionärsversammlung am 23. Juni. „Das beklagen wir, ist aber nicht zu ändern“, kommentierte Stegmann vor der Versammlung. Der verhandelte und über Bankbürgschaften gesicherte Abgabetermin des Schiffes ist der 31. Oktober dieses Jahres. Nun steht so gut wie fest, dass es länger dauern wird, denn mit der Verkündung der Insolvenz der Hamburger Werft Ende letzter Woche, war klar: Die Fertigstellung der neuen Hybridfähre wird nun noch länger dauern als gedacht. „Das ist keine gute Nachricht. Die Insolvenz kommt aber nicht unerwartet“, erklärt Stegmann im Gespräch. „Für diesen Fall gibt es eine vertragliche Regelung“, sagt er, was bei Schiffsbauverträgen durchaus üblich ist. „Es gilt nun abzuwarten und einen kühlen Kopf zu bewahren“, so der Vorstand, denn eine Insolvenz führt nicht zwangsläufig zu einer Unternehmensabwicklung, sondern kann diese geordnet auch verhindern.
Abwegig ist das nicht, denn „der Bund baut dort ebenfalls Schiffe, außerdem ist dort eine großer Eisbrecher in Bau“, so Stegmann. Neben der Werft hat demnach auch die Bundesregierung und die Stadt Hamburg ein Interesse am Fortbestand. Auch das könnte dazu führen, dass die Insolvenz ein gutes Ende nimmt. Er jedenfalls hofft, dass der Bau der Hybridfähre auf der Pella-Sietas-Werft abgeschlossen werden kann. Die Bauaufsicht und die technische Inspektion der Reederei Norden-Frisia bestätigen zudem die bislang gute schiffbauliche Arbeit in der Traditionswerft, die vor allem Spezialschiffe baut.
Verfasst von Anja Pape
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