Kampfmittelräumung am Strand

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Beitrag vom Mittwoch, 26. März 2025

Auf Kampfmittel untersucht

Im Sommer 2025 plant der Übertragungsnetzbetreiber Amprion die Seekabelverlegung für die Offshore-Stromtrasse Dolwin-4, zu denen vor drei Jahren die Horizontalbohrungen unter der Insel hindurch stattgefunden hatten. Um die Verlegung vorzubereiten, hatte Amprion im vergangenen Herbst Kampfmittelsondierungen in den betroffenen Strand- und Wasserbereichen nahe der Oase sowie im Wattenmeer zwischen Norderney und dem Festland durchführen lassen. Dabei waren 73 Verdachtspunkte festgestellt worden, die auf Metall im Boden hinweisen, verriet Amprion-Projektsprecher Stefan Sennekamp.

Für die rund 50 Verdachtspunkte am Oasestrand rückte kürzlich ein Fachunternehmen mit Bagger und Spaten an, um die Metallgegenstände freizulegen. Bei den meisten Funden handelte es sich laut Sennekamp um Metallstangen oder Teile von Strandkörben. Die Arbeiten fanden unter naturschutzfachlicher Begleitung statt, um sicherzustellen, dass etwa Seehunde oder Strandbrüter durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt werden. Ab April sollen die übrigen 20 Verdachtspunkte untersucht werden, die nur mit dem Schiff und Tauchern zugänglich sind.

Dass die Fachleute tatsächlich auf Kampfmittel treffen, ist durchaus wahrscheinlich, denn am Grund der Nordsee liegen große Mengen an Altlasten aus den beiden Weltkriegen, darunter Bomben, Minen und Torpedos. Zudem gilt der Bereich zwischen Insel und Festland als munitionsbelastete Fläche. So hatte etwa das Unternehmen Tennet im Rahmen seines Kabelprojekts Dolwin-6 im Frühjahr 2021 zwölf Sprengkörper identifiziert und kontrolliert sprengen lassen.