Auf drei Rädern ins Watt

Mit einem neuen „Wattmobil“ des Wattenmeer-Besucherzentrums Wattwelten können zukünftig auch Menschen mit Gehbehinderung das hiesige Ökosystem zwischen Land und Meer erkunden. Das Gefährt mit drei je 23 Zentimeter breiten Reifen wurde in einer Behindertenwerkstatt in Wilhelmshaven speziell für den Ausflug ins Watt entwickelt und gebaut und soll bei den hauseigenen Wattwanderungen zum Einsatz kommen. Möglich wurde die Anschaffung durch die Norderneyer Bürgerstiftung, die die Kosten in Höhe von 1.718 Euro und 69 Cent übernahm. Zur offiziellen Übergabe im Schlick der Norderneyer Surferbucht waren am vergangenen Freitag für die Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung und für die Leiterin der Wattwelten Dr. Valeria Bers die Gummistiefel das angemessene Schuhwerk.

„Jetzt können auch geheingeschränkte Menschen das Watt mit allen Sinnen erleben, es knistern hören und auch mal die Hand über den Boden streifen lassen “, zeigte sich Bers erfreut über die neue Anschaffung. Da die Wattwelten mit der Kennzeichnung „Reisen für Alle“zertifiziert worden seien, sei das Wattmobil ein weiterer Baustein in Richtung Barrierefreiheit.

„Das Thema Barrierefreiheit liegt auch der Bürgerstiftung am Herzen“, ergänzte die Stiftungsratsvorsitzende Karin Rass. Mit der Broschüre „Norderney barrierefrei“ habe sie bereits selbst Impulse auf der Insel gesetzt. „Nachdem Frau Dr. Bers im Frühjahr den Wunsch geäußert hatte, dass sie ein Unterstützung ihrer Arbeit ein Wattmobil sehr gut gebrauchen könne, war der Beschluss in unserem Stiftungsrat der Norderneyer Bürgerstiftung letztendlich ein Selbstläufer.“ Die finanziellen Mittel, aus denen das Wattmobil finanziert worden sei, stamme aus den Einnahmen des Stiftermahls und des Jazzfrühshoppens aus dem vergangenen Jahr, aus weiteren Aktionen und Projekten sowie aus Einzelspenden. Zudem werde die Bürgerstiftung gelegentlich bei Trauerfällen bedacht.