Amprionbohrungen starten

Fotos: Linke / Sennekamp

Beitrag vom Donnerstag, 11. August 2022

Amprion-Netzanbindung: Gebohrt wird rund um die Uhr

Nahe dem Norderneyer Leuchtturm sind die Horizontalbohrungen des Übertragungsnetzbetreibers Amprion für die Stromtrassen Dol-Win-4 und Bor-Win-4 gestartet.

Die erste Pilotbohrung erreichte ihren Austrittspunkt östlich des Oase-Strandabschnitts, wie Projektleiter Henning Kuchenbuch im Gespräch mit dem Norderneyer Morgen berichtete. Auch die Kabelschutzrohre, die auf der Hundewiese am Westdeich zusammengeschweißt wurden, treffen nacheinander an der Oase ein. So wurden zwei 560 Meter lange Rohre am gestrigen Vormittag über den Seeweg an den Strandabschnitt transportiert.
Für jede der insgesamt vier Bohrungen ist der Ablauf gleich, erläutert Kuchenbuch: Zunächst wird mit einem kleinen Gestänge die Pilotbohrung entlang der gesamten, 1.100 Meter langen Bohrlinie durchgeführt. Anschließend wird das Bohrloch auf den gewünschten Enddurchmesser ausgeweitet, sodass als nächstes die Kabelschutzrohre eingezogen werden können. In einem letzten Schritt wird schließlich noch der Raum zwischen Rohr und Erdreich abgedichtet.

Strandbesucher auf dem Weg zur Oase werden entlang des Dünenübergangs die schwarze Rückspülleitung erblicken, die vom Strand zurück zur Eintrittsstelle führt. Hierdurch wird der bei der Bohrung verflüssigte Erdboden zurück auf die Baustelle geleitet und dort aufbereitet. Dabei wird die Erde von der aus Wasser, Bentonit und weiteren Zuschlagstoffen bestehenden Spülung getrennt. Die Spülung wird anschließend wiederverwendet, die Erde auf das Festland transportiert.

Die Arbeiten finden rund um die Uhr, an sieben Tagen der Woche statt, so Kuchenbuch weiter: „Wir arbeiten gerade so schnell, wie wir können.“ Der Einzug der ersten Rohre ist bereits im Laufe der nächsten Woche geplant. Bis Ende September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Wer bei einem Ausflug in den Inselosten die Bohrungen selbst in Augenschein nehmen möchte, wird allerdings nicht viel zu sehen bekommen, denn der Baustellenbereich am Leuchtturm ist durch hohe Lärmschutzwände abgeschirmt.