Beitrag vom Samstag, 15. Januar 2022
Am Ende hat ein Fläschchen gefehlt
„Dass so viele Menschen zur Impfung kommen, damit haben wir nicht gerechnet“, berichtet Stadtmitarbeiter Marco Bargstaedt. Insgesamt haben 316 Norderneyerinnen und Norderneyer, Pendler und Gäste die Möglichkeit am Donnerstag genutzt, um sich impfen zu lassen. Zur Mittagszeit waren bereits dreimal mehr Menschen geimpft als bei der vergangenen Aktion. Allein 256 Menschen ließen sich boostern. Zudem nahmen 13 Personen die Chance war und entschieden sich für eine Erstimpfung.
Nach Bargstaedts Aussage gab es einige Menschen, die keinen festen Hausarzt haben und froh über diese Gelegenheit waren. Beratungsbedarf gab es zudem bei Impfwilligen, die zuvor mit dem Impfstoff der Firma Johnson und Johnson versorgt worden waren. Denn sie müssen sich ebenfalls dreimal impfen lassen, um den Schutz der Boosterimpfung zu erreichen. Das sei weitestgehend unbekannt gewesen. Vor allem Arbeitnehmer in der Gastronomie und im Handwerk sind davon betroffen. Vor diesem Hintergrund wurden 47 Zweitimpfungen verabreicht.
Grundsätzlich fanden jedoch viele junge Menschen den Weg in das mobile Impfzentrum in der Kooperativen Gesamtschule. Die Resonanz in der Norderneyer Bevölkerung auf den Impftermin war so gut, dass die beiden Impfteams des Landkreises kurzerhand einen dritten Impfplatz einrichteten, um der Massen Herr zu werden. Zu den Stoßzeiten gegen 10 Uhr und 12 Uhr standen die Menschen bis auf die Mühlenstraße in der Warteschlange. Ab 12 Uhr sorgte die Stadtverwaltung zusätzlich für Verstärkung aus den eigenen Reihen und übernahm den Anmeldebereich.
Bürgermeister Frank Ulrichs zeigte sich begeistert von der positiven Grundstimmung bei den Menschen. Auch die Zusammenarbeit und die Abstimmung mit den Impfteams war, wie auch bei den vergangenen Terminen, sehr gut merkte Ulrichs an: „Das ging alles Hand in Hand. Die Teams sind routiniert und eingespielt.“ Man kenne sich nun schon von den vergangenen Terminen und wisse, was benötigt werde. Längere Wartezeiten im Bereich der Nachbesprechung und Abmeldung ließen sich besonders zu den Stoßzeiten nicht verhindern.
Man habe mit so vielen Menschen nicht gerechnet und sei sehr positiv überrascht, kommentierte einer der Impfärzte die Lage bereits vor Ort. Durchgängig wurden die Behandlungsnummern der Impflinge aufgerufen. Um 14 Uhr nahmen sich die Impfärzte eine kurze Pause von zehn Minuten, um die Mengen des verbliebenen Impfstoffes zu ermitteln. Die Impfdosen von Biontech reichten nicht ganz bis zum Ende der Veranstaltung. Nach Einschätzung von Bargstaedt lag das an der überdurchschnittlich hohen Nachfrage von jungen Menschen, die sich boostern lassen wollten. „Tatsächlich mussten wir einige wenige Jugendliche wieder wegschicken. Am Ende hat vielleicht ein Fläschchen gefehlt und dafür gab es keinen anderen Impfstoff als Alternative.“
Nach Einschätzung des Bürgermeisters ist die Impfaktion als Erfolg zu bewerten: „Das sich so viele haben impfen lassen, hat deutlich gemacht, dass es einen echten Bedarf gibt. Damit leisten alle einen guten Beitrag, um die ansteigenden Infektionszahlen so niedrig wie möglich zu halten.“ Er ist zudem sicher, die hohe Beteiligung der Norderneyer werde in der Folge für eine längst überfällige Erleichterung in der Norderneyer Ärzteschaft sorgen. „Jeder der geimpft ist, hilft am Ende“, so Ulrichs.
Verfasst von Anja Pape
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