Kirchenamt übernimmt das Kükennest

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Beitrag vom Samstag, 15. Oktober 2022

Ab November übernimmt die Kirche

Das Kreiskirchenamt wird zum 1. November die Kinderbetreuungseinrichtung und Frühförderungsgruppe Kükennest am Weststrand übernehmen. Damit wird die Trägerschaft durch den ehrenamtlich durch die Eltern geführten Verein beendet. Die Stadt Norderney hatte sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Vereinsvorstand an das Kreiskirchenamt gewandt und eine Übernahme vorgeschlagen, da die Last einer solchen Einrichtung mit stetig steigenden bürokratischen Aufwand und Anforderungen sowie der finanziellen Verantwortung als Vereinsvorstand nicht mehr zu bewältigen waren.

Das Kükennest war aufgrund einer Neuberechnung des Landes im vergangenen Jahr und einer damit einhergehenden Nachforderung von über 70.000 Euro in eine finanzielle Schieflage geraten und hatte sich an die Stadt und den Stadtrat gewandt und um Unterstützung für die Aufrechterhaltung der 40 Betreuungsplätze gebeten. Durch das personelle Engagement der Stadtverwaltung konnte die existenzbedrohende Lage im vergangenen Jahr abgewendet werden.

Als „nicht zumutbar“ für ein ehrenamtliches Engagement stufte Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs den Arbeitsaufwand und die finanzielle Tragweite für Privatpersonen ein, die eine solche Einrichtung als Verein tragen. „Das Kükennest ist für die Insel eine wichtige Einrichtung“, betonte Ulrichs im Gespräch mit dem Norderneyer Morgen. „Es freut mich deshalb wirklich sehr, dass das Kreiskirchenamt die Trägerschaft übernehmen wird. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es besonders wichtig einen starken Träger zu haben“, weiß Ulrichs.

Das Kreiskirchenamt ist aus seiner Sicht ein bewährter Partner, auch vor dem Hintergrund der steigenden bürokratischen Hürden und qualitativen Anforderungen. Das zeigte sich bereits die Vergangenheit: So konnte die Pädagogische Leiterin des Kreiskirchenamtes Aurich, Annette Korth, im Juli beispielsweise einen Zuschuss vom Land Niedersachsen für die Ausstattung der Kita am Kap in Höhe von 60.000 Euro erwirken. Auf der Insel führt die Kirche seit Jahrzehnten die Kita am Kap mit aktuell 30 Krippenplätzen und 100 Kindergartenplätzen.
Mit der Übernahme des Kükennests und einer Auricher Kindertagesstätte ist die Evangelische Kirche in den Kreisen Aurich und Wittmund ab November Trägerin von 28 Kindertagesstätten in denen über 1.500 Kinder von rund 250 Fachkräften betreut werden.

„Es gibt mit dem Kirchenkreisamt und der Stadt ein gutes Miteinander“, so der Bürgermeister und betont: „Das ein sehr guter Neustart für das Kükennest.“ Nach seiner Einschätzung wird die Einrichtung von der hohen Verlässlichkeit profitieren.

Der Vertrag für die Übernahme der Trägerschaft liegt vom Kreiskirchenamt bereits vor, so Ulrichs, und befindet sich aktuell in der Bearbeitung. Für ihn ist bereits klar: „Wir werden unterschreiben.“

Erleichterung ist auch aus dem Vereinsvorstand zu hören. So erklärte Tobias Schnippering, Kassenwart des Kükennestvereins: „Wir sind wirklich froh, dass sie (das Kirchenamt) das Kükennest übernehmen. Das bedeutet auch in der Zukunft eine hohe Betreuungssicherheit. Das ist für alle eine Win-Win-Situation“, denn auch die Integrative Gruppe der Einrichtung könnte mit der Übernahme wieder aufleben.

Korth kündigte im Gespräch mit dem Norderneyer Morgen an, an einer Vereinsversammlung am kommenden Mittwoch auf der Insel teilzunehmen. Sie wird gemeinsam mit dem Kirchenkreisamtsleiter Jens Ottersberg die Übernahme begleiten und sich um die Abwicklung kümmern und kommentierte dazu: „Wir haben mit dem Kükennest eine tolle neue Möglichkeit auch für unser Personal gewonnen.“

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