Beitrag vom Montag, 04. August 2025
Zwei neue Ärzte im MVZ
Die ärztliche Versorgung auf der Insel erhält die dringend benötigte Verstärkung: Seit dem 1. August ist mit Housam Eddin Zaghnoun ein weiterer Arzt im Medizinischen Versorgungszentrum (Mvz) tätig. Bereits seit Oktober 2024 arbeitet dort der Allgemeinmediziner Dr. Lukas Martyniak, der das Mvz in den vergangenen Monaten zeitweise allein aufrechterhalten hat. Mit dem Syrer Zaghnoun, der künftig zwei Wochen im Monat auf Norderney praktiziert, kommt nun Entlastung.
„Wir haben mit Besorgnis zur Kenntnis genommen, dass sich die ärztliche Situation in den letzten Monaten arg verschlechtert hat“, sagte Bürgermeister Frank Ulrichs beim offiziellen Begrüßungstermin. „Unser Mvz lebt von den Ärzten, die hier arbeiten. Insofern haben wir gemeinsam mit dem Mvz-Geschäftsführer Uwe Peters einen Aufruf gestartet – und es hat sich erfreulicherweise sehr kurzfristig Herr Zaghnoun gemeldet.“ Der Internist und Allgemeinmediziner lebt im emsländischen Sögel und war bis Mai ausschließlich im Bereitschaftsdienst tätig.
Ulrichs betonte die Bedeutung der Einrichtung für die Inselgemeinschaft: „Wir sind zwar als Kommune noch nicht Träger dieser Einrichtung. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, aber gleichwohl – und das zeigt auch der Termin heute – fühlen wir uns der Einrichtung verpflichtet.“ Die Stadt und das Staatsbad unterstützten aktiv, etwa bei der kurzfristigen Wohnungssuche für den neuen Kollegen.
In den letzten Monaten hatten der krankheitsbedingte Ausfall von Dr. Wilm Lahme sowie der Weggang weiterer Ärzte zu einer kritischen Personallage auf der Insel geführt. Dr. Martyniak, seit 2022 auf der Insel und seit 2024 im Mvz, hielt den Betrieb mit Unterstützung des Teams aufrecht. „Dafür gebührt ihm Respekt“, so Ulrichs. Ziel sei es, so der Bürgermeister, mittelfristig auf mindestens drei Vollzeitstellen zu kommen. Aktuell liegt die Besetzung bei 1,5 Vollzeitstellen. Gespräche mit weiteren Interessierten laufen derzeit, so Ulrichs.
Auch die technische Ausstattung des Mvz soll modernisiert werden – ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Mvz-Leitung und Insolvenzverwalter. „Wir alle wissen um den Ärztemangel im Land“, so Ulrichs. „Aber unser Bestreben muss bleiben, dass wir auf Norderney eine gute, ambulante Versorgung sichern – das ist das A und O.“
Verfasst von Anja Pape
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