Wolf: „Nehmen Hinweise ernst“

Foto: Linke

Beitrag vom Freitag, 09. August 2024

Wolf: „Nehmen Hinweise ernst“

Erstmalig ist ein Wolf auf Norderney vor die Linse einer Wildtierkamera gelaufen und wurde mehrfach am Südstrandpolder durch weitere Bildaufnahmen dokumentiert. zuletzt am 15. Juli 2024. Seitdem hat es keine weiteren Nachweise des Jungtieres mehr gegeben, wie das Wolfsbüro des Landes Niedersachsen und die Stadt Norderney auf Nachfrage bestätigten. Nachdem der Stadt jedoch kürzlich eine „vage Beobachtung“ eines wolfsähnlichen Tieres im Ruppertsburger Wäldchen zugetragen wurde, ist dort eine Wildtierkamera installiert worden.

„Da solche Meldungen wichtig sind und ernst genommen werden, wird nun darauf reagiert“, so Bürgermeister Frank Ulrichs: „Wie nachhaltig diese Beobachtung war, lässt sich natürlich ohne Beleg oder Foto nicht feststellen.“ Das Wäldchen liegt außerhalb des Nationalparks und ist im Eigentum der Domänenverwaltung des Landes Niedersachsen. Die Stadt, die für die Wege und Seitenräume verantwortlich ist, hat im Einverständnis mit der Domänenverwaltung die Nationalparkverwaltung (Nlpv) um Aufstellung der Kamera gebeten. „Es handelt sich um eine handelsübliche Wildtierkamera, die mithilfe eines Bewegungsmelders ausgelöst wird“, erläutert die Pressesprecherin der Nlpv, Imke Zwoch: „Sie wird durch die Nlpv händisch ausgelesen. Jedes Foto, das Menschen zeigt, wird bei der Auswertung sofort und unwiderruflich gelöscht.“

Das Gerät ist abseits der Wege aufgestellt, sodass alle Personen, die auf den Wegen bleiben, gar nicht erst in ihre Reichweite kommen.

Bisher keine Begegnungen mit Menschen

„Der Wolf wurde in all den Wochen, in denen er sich auf Norderney aufhalten soll, von niemandem live gesehen“, stellte Ulrichs weiter klar. Auch die Landesbehörden stufen das Verhalten des Tieres als „sehr unauffällig“ ein. Auch Nutztierrisse habe es keine gegeben.

Sollte es doch zu einer zufälligen Begegnung mit dem Wolf kommen, rät das Wolfsbüro des Landes, Ruhe zu bewahren und das Tier zu beobachten: „Sobald der Wolf Menschen bemerkt, zieht er sich in der Regel zurück. Sonst sollte man sich bemerkbar machen durch Reden, Rufen und In-die-Hände-Klatschen. Man sollte sich dabei langsam und ruhig zurückziehen, immer mit dem Gesicht zum Wolf.“ Schnelles Weglaufen hingegen könnte ihn zur Verfolgung anregen. Nähert sich der Wolf dennoch, sollte man mit Steinen oder Stöcken nach ihm werfen. „Der Einsatz von Pfefferspray oder Pfeffergel ist zur Abwehr ebenfalls sehr wirksam“, heißt es weiter. Wer mit dem Fahrrad oder zu Pferd unterwegs ist, sollte den Wolf im Blick behalten, das Fahrrad gegebenenfalls schieben und Pferde führen, falls sie nervös sind, so der Rat des Wolfsbüros. Hunde sollten nahe bei ihren Besitzern an der Leine gehalten werden. Zudem rät das Wolfsbüro dringend davon ab, das Tier zu füttern oder durch Futter anzulocken, da er dadurch aufdringlich und möglicherweise gefährlich werden könnte. Sichtungen können unter Telefon 04421-9110 oder per Mail an fundmeldung@nlpvw.niedersachsen.de gemeldet werden.