Winterfest: Alles neu und doch wie immer

Foto: Dorothee Linke

Beitrag vom Sonntag, 19. Februar 2023

Winterfest: Alles neu und doch wie immer

Ausgelassen und bunt hat der Förderkreis der Norderneyer Schulen gemeinsam mit seinen knapp 500 Gästen in der Aula der Kooperativen Gesamtschule die Rückkehr seines traditionellen Winterfestes gefeiert. „Wir sind wieder da – wie jedes Jahr“ stellten sie gleich zu Beginn in der Eröffnungsnummer klar und setzten damit den Auftakt für einen Abend, der auch nach vierjähriger Pause wie gewohnt mit gnadenlosem Lachmuskeltraining, flotten Musikchoreografien, bissigem Humor, allerhand Lokalsatire und jeder Menge Federboas aufwartete.
Die Moderatorinnen Ellen Deckena und Kim Weinzettl führten mit lockeren Übergängen gekonnt durch die vielen Programmpunkte. So durfte das Männerballett nicht fehlen, gefolgt von vier schwarzen Witwen, die dem Publikum eindrücklich erläuterten, warum sie „wieder mal zu haben“ sind, leider aber noch auf das Ende ihrer Haftzeit warten müssen.

Beim nachbarlichen Gespräch über den Gartenzaun erfuhr das Publikum auch von einer geschäftstüchtigen Erfinderin einer Zeitmaschine, die ihre vielen Prototypen samt defekter Lichterketten an das Norderneyer Staatsbad verscherbelt hat, sodass diese nun als Beleuchtungswürfel am Westdeich dienen und ausschließlich grün leuchten können.

Wieder mit dabei war auch Ex-Bürgermeisterkandidatin und umtriebige Seniorin Schnackenburger: Sie reiste auf der Suche nach ihren verschollenen Mitstreitern mit der echten Zeitmaschine in das Jahr 2090, nur um dort herauszufinden, dass Norderney in Musk Island umbenannt wurde, ein Saft aus ihren Cannabispflanzen und Sanddorn das Altern aufhalten konnte und sich an der Weststrandstraße statt eines neuen Hotels ein Feuchtbiotop befindet. Dafür reisen die Gäste der Zukunft fast ausschließlich mit der E-Drohne an und nutzen dafür das zur Abflughalle umfunktionierte Kurtheater.

Vier Jahre aufzuholen gab es auch beim Norderney-Lied als Höhepunkt des Abends, dargeboten durch den „König von Norderney“ Stefan Kunze, der in diesem Jahr nicht nur von Frauke Bornschein, sondern auch von einer glühenden Verehrerin begleitet wurde. In den zahlreichen Strophen besangen sie unter großem Jubel und Applaus das Fahrradparkhaus und begrüßten die neue Reederei „Meine Fähre“ als Konkurrenz zur Reederei Norden-Frisia mit dem Vers „Zu diesem Schritt gehört eine Menge Mut, doch neue Besen kehren gut“. Weiter wunderten sie sich über die Verwirrung, die im vergangenen November durch sonntags geschlossene Geschäfte entstand und besangen die Architekten, die mit der Renovierung der KGS-Aula beauftragt worden waren und dabei „in ihrem Eifer die Steckdosen vergessen“ hatten. Fahrradfahrende Urlauber auf dem Zuckerpad, die laufende Glasfaserverlegung und eine mögliche Nutzung des Theaterplatzes als Fahrrad-Übungsplatz kamen ebenfalls zur Sprache und wurden vom Publikum gebührend gefeiert.

Damit endete das offizielle Showprogramm, doch die anschließende Party mit DJ dauerte bis spät in die Nacht. Auch wenn zum zweiten Mal in der Geschichte des Förderkreises nicht alle 500 Eintrittskarten verkauft wurden, so hatten die 35 Helferinnen und Helfer an den Gestränke- und Essensausgaben gut zu tun. Die Erlöse aus dem Winterfest kommen den Norderneyer Schulkindern zugute, und zumindest in diesem Punkt konnte die Vorsitzende Weinzettl an diesem Abend verkünden, dass die Arbeit in den vergangenen Jahren erfolgreich weiterging. So konnten von 2019 bis 2021 insgesamt knapp 105.000 Euro für die Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.

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