Wer die Insel trägt, verdient Respekt

Foto: Pape

Beitrag vom Freitag, 02. Mai 2025

Wer die Insel trägt, verdient Respekt

Bei der Maikundgebung des DGB auf dem Kurplatz standen vor allem die lokalen Herausforderungen für Arbeitnehmer im Mittelpunkt. Olaf Poppinga, Vorsitzender des DGB-Ortsverbands, sprach vor rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörern Klartext: „Wer diese Insel am Laufen hält – in Hotels, Küchen, auf Baustellen oder in der Pflege – verdient mehr Respekt, faire Löhne und bezahlbaren Wohnraum.“

Poppinga kritisierte die unzureichenden Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen der Inselwirtschaft. Es fehle noch immer eine Tarifbindung im Gastgewerbe und Saisonkräfte würden häufig unterbezahlt. Zugleich sei bezahlbarer Wohnraum kaum noch zu finden. In der Einführung einer Inselzulage bei der Stadt und den Stadtwerken sieht Poppinga einen Schritt in die richtige Richtung, doch es brauche „ein Gesamtpaket“, so Poppinga, bestehend aus guter Arbeit, bezahlbarem Wohnraum, gesicherter Gesundheitsversorgung und Bildungsangeboten, um Norderney auch künftig als attraktiven Arbeits- und Lebensort zu erhalten.
Positiv hob der Gewerkschaftsvorsitzende hervor, dass einige größere Arbeitgeber etwa das Staatsbad Wohnraum zur Verfügung stellen. Zugleich mahnte er, die Kommune darf sich nicht aus ihrer Verantwortung zurückziehen: „Bezahlbar darf kein leeres Wort bleiben.“
Poppinga positionierte sich unmissverständlich gegen rechtsextreme Tendenzen: „Rechtsextremismus hat auf unserer Insel keinen Platz – nicht in unseren Betrieben, nicht in unserer Gesellschaft.“ Wer hetze und spalte, greife die Rechte aller Arbeitnehmer an. Gewerkschaften stehen jedoch für Demokratie, Solidarität und Mitbestimmung – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion, warb er.