Katastrophenschutz und Notstromaggregate

Foto: Archiv/Pape

Beitrag vom Montag, 19. Februar 2024

Vorbereiten auf den Katastrophenfall

Um die Insel im Katastrophenschutz voranzubringen, hat die Stadt Norderney für das Jahr 2024 die Anschaffung von Notstromaggregaten mit einer Summe von 110.000 Euro im Haushalt veranschlagt. Zwei Aggregate sind durch die Technischen Dienste bestellt, weitere sollen folgen. Zwar sind sie für die Notstromversorgung im Abwasserbereich vorgesehen, können aber auch für Gebäude genutzt werden, wie TDN-Leiter Erik Fischer dem Norderneyer Morgen berichtete. Da es sich um mobile Geräte handelt, können sie auf Anhängern dorthin gebracht werden, wo sie gebraucht werden und insbesondere das Rathaus, die Grundschule oder auch die Sportanlagen abdecken. Die Kooperative Gesamtschule und die Freiwillige Feuerwehr können schon jetzt im Notfall mit Strom versorgt werden.

„Das Thema Notstromversorgung ist natürlich ein sehr wichtiges“, sagt dazu Bürgermeister Frank Ulrichs: „Da geht es um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Infrastrukturen von den Schulen über Rathaus und Feuerwehr bis zu den Abwasser- und Pumpwerken. Denn auch die müssen weiterlaufen.“

‌Auch in weiteren Aspekten des Katastrophenschutzes rüstet die Stadt derzeit auf. Bereits im vergangenen August waren auf Einladung des Landkreises Aurich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der ostfriesischen Städte und Gemeinden zusammengekommen, um sich im Rahmen eines Workshops über neue Strukturen und Anforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz zu informieren, wie die Stadt in ihrem Bürgerbrief berichtet hatte.

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes wurden zu entsprechenden Fortbildungen entsandt.

„Auf Norderney muss man überlegen, worauf man sich vorbereiten will und muss“, so Ulrichs weiter: „Wir sind zum Beispiel gerade dabei, unsere Sandsackvorräte zu überprüfen und zu schauen, was haben wir eigentlich. Die liegen seit Jahr und Tag, weil wir sie nie gebraucht haben, an einer bestimmten Stelle und auch dort, stellen wir gerade fest, sind wir nicht mehr auf dem Laufenden. Da sind wir auch mit anderen Behörden wie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Verbindung.“ Es sei wichtig, sich abzustimmen und zu schauen, wer über welche Ausrüstung und welche Verantwortlichkeiten verfüge. „Ein Vorteil ist, dass wir im Zuge des Sturmflutalarmplanes, der ja auch andere Katastrophen miteinschließt, in den Grundzügen gut aufgestellt sind“, ist der Bürgermeister überzeugt: „Wir kennen die Beteiligten auf der Insel und wissen, wer wie wann zu alarmieren ist, wir haben alle Telefonnummern und wir haben Sammelstellen und Evakuierungsorte. Das ist schon eine gute Vorausarbeit gewesen, die wir über all die Jahre hier gemacht haben und der Plan wird ja auch jährlich fortgeschrieben. Darauf müssen wir natürlich aufbauen.“ Kurz vor Weihnachten erhielt die Stadt darüber hinaus das bestellte Satellitentelefon, über das die Verantwortlichen im akuten Einsatzfall Kontakt mit dem Landkreis Aurich als Katastrophenschutzbehörde herstellen können. „Weil es ein Satellitentelefon ist, funktioniert es nur draußen“, erläutert der Bürgermeister: „Wir werden aber künftig noch im Bereich der Feuerwehr einen Katastrophenstabsraum einrichten mit einer stationären Anlage, sodass wir dort auch stationär erreichbar sind.“

Damit im Katastrophenfall auch die Bevölkerung alarmiert werden kann, bereitet der Landkreis Aurich derzeit die Re-Installation eines Sirenennetzes im gesamten Landkreis vor. Dazu wurde von einer Fachfirma ein Ausleuchtungskonzept für das gesamte Kreisgebiet erstellt, heißt es von dort auf Nachfrage, das Verfahren wird allerdings noch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind vier Sirenen für die Insel Norderney vorgesehen. Zu den möglichen Standorten könne man sich aber noch nicht äußern, so Landkreis-Pressesprecher Rainer Müller-Gummels.