Beitrag vom Montag, 07. Juli 2025
Vier-Gigawattprojekt startet
Mit einem symbolischen Spatenstich haben Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer und Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs gemeinsam mit Vertretern von Amprion und Ludwig Freytag die Bauarbeiten für die Offshore-Netzanbindungen Balwin-1 und Balwin-2 an der Oase eingeläutet. Damit werden die ersten Schritte für ein Infrastrukturprojekt vollzogen, das künftig vier Millionen Menschen mit grünem Strom aus der Nordsee versorgen soll.
„Offshore-Windkraft ist ein günstiger, effizienter und klimaschonender Baustein der Energiewende“, betonte Minister Meyer und hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Wir machen uns damit frei und unabhängig von fossilen Energien wie Gas, Kohle und Öl und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.“ Mit Blick auf die beschleunigten Genehmigungen und Bauabläufe sprach er vom „Niedersachsen-Tempo“.
Die beiden Offshore-Netzanbindungssysteme sollen bis 2030 und 2031 in Betrieb gehen und insgesamt vier Gigawatt ins Übertragungsnetz einspeisen.
Seit 25 Jahren erfüllt die Insel eine besondere Rolle in der Offshore-Windenergie., dabei sei die Insel „längst kein Versuchslabor mehr, sondern hat sich zu einem zentralen strategischen Knotenpunkt der Energiewende entwickelt“, betonte Bürgermeister Ulrichs in seiner Ansprache.
Er unterstrich „Norderney ist nicht nur technischer Umschlagspunkt, unsere Insel liegt im Herzen des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer (…) mit einer Strahlkraft weit über die Insel und die Region hinaus, mit 3,9 Millionen Übernachtungen pro Jahr.“ Aus seiner Sicht markiere der Auftakt des Bauvorhabens vor allem einen gelungenen Prozess der Abwägung und des Miteinanders. Der Bürgermeister betonte zudem die Notwendigkeit einer Zukunftsplanung für die Inseln: „Wir möchten nicht nur über die Nutzung unserer Böden und Küsten sprechen, sondern mit Ihnen Perspektiven entwickeln, wie sich auch für die Inseln tragfähige naturverträgliche Lösungen der Energieerzeugung erschließen lassen, sei es durch angepasste Formen der Windkraft, durch hybride Systeme oder durch innovative Technologien.“
Verfasst von Anja Pape
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