Verkehrskonzept: Ruhig mutiger sein

Mit dem Eintritt in die Konzeptphase begrüßte Planungsingenieur und Geschäftsführer Dr. Michael Baier vom beauftragten Büro für Stadt- und Verkehrsplanung (BSV) aus Aachen die rund 25 Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Mittwochnachmittag zum zweiten öffentlichen Workshop in der Aula der Gesamtschule. Baier stellte den Teilnehmern die Ergebnisse der Datensammlungen und die daraus resultierenden Ziele und Handlungsfelder noch einmal vor, bevor in drei Gruppen Maßnahmen und Vorschläge zur Reduktion des KfZ-Verkehrs diskutiert wurden. Zu den Vorschlägen unterschiedliche Zonen und Einbahnstraßenverläufe einzurichten, meldeten die Teilnehmer ihre Erfahrungen zurück und brachten Ideen und Anmerkungen ein. Neben dem Autoverkehr im Stadtbereich diskutierten die Workshopteilnehmer über Ideen zum städtischen Radverkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr.

Mehrere Teilnehmer wandten sich in der Abschlussrunde an die Planer ruhig mutiger zu sein, damit mit dem Konzept spürbare Veränderungen erzielt werden können. Besonders beim Radverkehr sahen die Teilnehmer Möglichkeiten, Erleichterungen schnell und kostengünstig herbeizuführen. In diesem Bereich gebe es zudem die Chance, rasch wertvolle und notwendige Erfahrungen im Bereich Mobilität zu sammeln, die im weiteren Verlauf bedeutsam werden. In der Parkplatzfrage herrschte unter den Workshopteilnehmer weitgehend Einigkeit, dass die Parkgebühren signifikant angehoben und die Platzkapazitäten heruntergefahren werden müssen, um die Fahrt mit dem Auto auf der Insel erkennbar und wirkungsvoll unattraktiv zu machen: Am Ende müssten die Parkplätze auf der Insel teurer sein als auf dem Festland.

Diskutiert wurden zudem eine ganzjährige Verkehrssperre, da der Tourismus ebenfalls ganzjährig stattfindet. Viele schätzten die Einschränkungen einer durchgängige Verkehrssperre für Touristen und Inselbevölkerung als leistbar ein, da aus ihrer Sicht die positiven Effekte überwiegen.

Die Rückmeldungen der Bürger aus dem Workshop werden in die weitere Planung einfließen, versprach Baier. Geplant ist zudem ein weiterer Workshop, an dem Akteure der Insel teilnehmen, wie beispielsweise die Vertreter der Busunternehmen. Ziel ist es, nach den Sommerferien alle Ergebnisse in den städtischen Ausschuss einzubringen, damit diese dort von den politischen Vertretern diskutiert werden können. Baier kündigte außerdem eine Informationsveranstaltung an. Im Frühherbst könne nach seiner Einschätzung das Mobilitätskonzept fertiggestellt werden. Dann, so hoffe er, werde der Stadtrat entscheiden.