Verity soll geborgen werden

Foto: Privat

Beitrag vom Donnerstag, 09. November 2023

„Verity“: Wrack des Frachters soll geborgen werden

Nach dem Untergang des Frachters „Verity“ zwölf Seemeilen südwestlich der Insel Helgoland soll das Wrack bis zum Ende des Jahres geborgen werden. Eine entsprechende Aufforderung hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) dem Eigner des Frachters erteilt.

„Es handelt sich um eine Bergeaufforderung aufgrund von verkehrlichen und Umweltschutzgründen“, teilte eine Sprecherin der WSV auf Nachfrage mit. Vorgesehen ist, zunächst die aus Stahlteilen bestehende Ladung zu bergen und im Anschluss daran das Gesamtwrack. Zunächst jedoch sollen zeitnah die beiden Masten gekürzt werden, so die Sprecherin. Der Reeder der Verity hat mit einem beauftragten Bergeunternehmen die geplanten Erstmaßnahmen vorbereitet und dafür eine Tauchergruppe sowie ein Verkehrssicherungsschiff organisiert. In diesem Zuge wird auch geprüft, ob es Leckagen gibt, die weitere Maßnahmen erforderlich machen. „Diese Arbeiten sind von den Wetterbedingungen abhängig. Sobald sich die Wetterverhältnisse verbessern, kann mit diesen Arbeiten begonnen werden“, heißt es dazu.

Die „Verity“ war in Folge einer Kollision mit dem Frachtschiff „Polesie“ am Morgen des 24. Oktober gesunken. Zwei der sieben Besatzungsmitglieder konnten gerettet, ein weiteres nur noch tot geborgen werden. Vier weitere bleiben vermisst. Weil die beteiligten Schiffe unter den Flaggen Großbritanniens und der Bahamas unterwegs waren, wurde zur Ermittlung von Unfallhergang und -ursache eine internationale Seeunfalluntersuchung eingeleitet. Wie die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung dazu auf Nachfrage mitteilte, wurden dafür Beweise sichergestellt, so auch die Daten des Schiffsdatenschreibers der „Polesie“. „Weitere Daten und Informationen wurden und werden weiterhin in enger Abstimmung mit den beteiligten Untersuchungsstellen eingeholt, darunter Zeugenbefragungen, Kommunikationsdaten, Wetterdaten, Daten der Betauchung des Wracks und so weiter“, wird der Direktor der Bundesstelle Ulf Kaspera zitiert: „Diese werden gesichtet, analysiert und ausgewertet, um ein zusammenhängendes Bild vom Unfallhergang und den ihn begünstigenden Faktoren zu erhalten. Am Ende dieses Prozesses werden Empfehlungen ausgearbeitet, die zukünftige Unfälle dieser Art verhindern sollen.“ Erfahrungsgemäß sei von einer Mindestdauer von einem Jahr für eine Untersuchung auszugehen.
Das Unfallgebiet, das sich 17 Seemeilen nordöstlich der Insel Langeoog nahe einer vielgenutzten Schifffahrtsroute befindet, wird weiterhin im Rahmen von Routinebefliegungen des Havariekommandos beobachtet. Auch die Verkehrszentrale Wilhelmshaven überwacht den Bereich.

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