Beitrag vom Montag, 27. Mai 2024
Unterstützung von außen unumgänglich
Nachdem das Bundeskabinett die Krankenhausreform am 15. Mai auf den Weg gebracht hat, um Finanzierung, Organisation und Leistungsspektrum der Kliniken grundlegend zu ändern, regt sich Kritik. Hauptziel der Reform ist ein neues Vergütungssystem, das den Anteil der Fallpauschalen auf 40 Prozent senkt und Kliniken für das Vorhalten von Leistungen entlohnt. Kritiker bezweifeln jedoch, dass die Reform das drastische Kliniksterben aufhalten kann.Auch Uwe Peters, Geschäftsführer des Norderneyer Krankenhauses kritisiert die Reform: „Die vorgesehenen Maßnahmen verfehlen diese Ziele und gefährden die Versorgungssicherheit.“ Er bemängelt zudem, dass „die Umsetzung der neuen Krankenhausplanung nach Leistungsgruppen nicht den Bund-Länder-Einigungen entspricht.“Besonders dringend ist nach seiner Einschätzung ein „sofortiger Inflationsausgleich“, um die Krankenhäuser aus der „zweijährigen schweren wirtschaftlichen Krise“ zu holen, da die Ausgaben höher als die Einnahmen sind. Auch auf der Insel ist die Zukunft des Krankenhauses ungeklärt: „Selbst bei den Vorhaltekosten, die gerade die kleinen Kliniken absichern sollen, ist es noch unklar, welche Beträge man bekommt.“ Eine schnelle finanzielle Unterstützung von außen sieht Peters daher als unumgänglich, um eine Schließung des Krankenhauses zu verhindern, da eine Quersubventionierung durch die Kommune auf Norderney nicht möglich ist.
Verfasst von Anja Pape
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