Strandmüll zur Brutzeit: Zwei Herzen in der Brust

Die Nationalparkverwaltung hat die Anzahl der Strandmüllboxen aufgestockt. Von der Weißen Düne bis zum östlichen Inselende stehen sieben Boxen in denen Spaziergänger und Naturfreunde gesammelten Müll entsorgen können. Drei Gitterboxen wurden neu angeschafft und ersetzen die alten und verwitterten Exemplare. Die Boxen sind regelmäßig gut gefüllt und werden nach Bedarf geleert, berichtet Gerlach.

Momentan viel Müll an den Stränden

„Das ist eine gute Sache und funktioniert auch“, sagt Gerlach auf Nachfrage. „Momentan gibt es viel Müll an den Stränden“, berichtet Nationalparkrangerin Frauke Gerlach. Die starken Strömungen und Winde haben nach ihrer Einschätzung neben den Paraffinklumpen viel Unrat angeschwemmt. Das liege nun herum. Besonders betroffen ist der Osten der Insel, schildern sie die aktuelle Situation.

Brutzeit ungeeignet für Sammelaktionen

Trotzdem, es schlagen zwei Herzen in ihrer Brust, denn bis Juli ist Brutzeit und die vielen seltenen Vögel bedürfen Ruhe, sagt Gerlach. Obwohl sehr viel Müll vor Ort liegt, sei es gerade keine gute Zeit für große Müllsammelaktionen, wenngleich diese dringend nötig wären. Aber die vielen Strandbrüter legen ihre Eier schutzlos in bloße Sandmulden. Die Eier sind besonders gut getarnt und daher von Fressfeinden kaum zu erkennen. So gut sie getarnt sind, so schnell sind sie versehentlich zertreten. „Wir freuen uns hier über jeden, der den angespülten Müll mitnimmt“, aber in diesen weinigen Wochen bleibe nur der Bereich direkt am Spülsaum ohne die Tiere zu gefährden. Zu wichtig sei es, dass die Vögel, darunter auch sehr seltene und geschützte Arten, ihren Nachwuchs großziehen können und so der Bestand gesichert werde.