Rathaus am Kurplatz

Foto: Linke

Beitrag vom Freitag, 28. Mai 2021

Stadt: Wichtige Stellen unbesetzt

„Eine Verwaltung ist nur so leistungsfähig wie die Mitarbeitenden“, so heißt es in dem Prüfbericht des Rechnungsprüfungsamtes vom Landkreises Aurich für die Jahresabschlüsse der Stadt Norderney der Jahre 2016 und 17. Darin stellt das Amt fest, dass im Jahr 2017 rund 6,3 Prozent der Stellen bei der Stadt unbesetzt geblieben waren. Der Bericht zeigt zudem auf, dass die Arbeitsverdichtung in den einzelnen Fachbereichen der Kommunalverwaltung stetig zugenommen hat – eine Entwicklung, die bis heute anhält, wie der Norderneyer Bürgermeister Frank Ulrichs im Ausschuss für Finanzen, Haushalt und städtische Beteiligungen auf Nachfrage des Ratsherrn Stefan Wehlage (Bündnis 90 / Die Grünen) erläuterte.

„Das ist ein Punkt, auf den die Verwaltung und ich ja seit Jahren bei jeder Stellenplandiskussion intensiv darauf hinweisen, und die Diskussion werden ja auch durchaus kontrovers bei uns geführt, auch in der Politik“, so Ulrichs. Es sei seit Jahren ein Problem, Stellen zu besetzen, nicht nur auf Norderney, sondern auch auf den anderen Inseln und auf dem Festland.

„Das liegt ganz einfach daran, dass die Arbeit mehr geworden ist, die Kommunen aber auf der anderen Seite nur noch bedarfsorientiert ausbilden, und weil es recht spezielle Ausbildungen sind, gibt der freie Markt dieses Personal tatsächlich nicht her.“ Derzeit seien daher einige wichtige Stellen nicht besetzt, darunter die Leitung sowie die stellvertretende Leitung der Kämmerei, so Ulrichs. Dabei arbeite die Stadt mit Hochdruck an einer Lösung: „Wir haben in den letzten Monaten alles probiert, haben uns sogar an Headhunter gewandt, an professionelle Personalberatungsagenturen, haben alle Register auf dem Stellenmarkt gezogen und gesehen, dass der Markt leergefegt ist. Es bewerben sich auch Personen bei uns, aber spätestens wenn es zum Vorstellungsgespräch kommt, werden die Bewerbungen zurückgezogen, was ein Indiz dafür sein könnte, dass die eigenen Verwaltungen versuchen, ihre Mitarbeiter zu halten und nochmal einen finanziellen Anreiz oben drauflegen“, vermutet der Bürgermeister.

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