Sturmflut richtet Schäden an

Foto: Pape

Beitrag vom Freitag, 12. Januar 2024

Schutz auf Norderney gewährleistet

Die aktuelle winterliche Sturmflutsaison gestaltet sich nach der Einschätzung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (Nlwkn) bisher lebhaft. Nach Sturmtief Niklas Ende November verursachte Sturmtief Zoltan rund um Weihnachten weitere Schäden auf den Ostfriesischen Inseln. Der Nlwkn berichtete in einer Bestandsaufnahme über die Auswirkungen der Sturmfluten auf die Küstenschutzanlagen. So waren die vergangenen Weihnachtsfeiertage von extremen Wetterereignissen geprägt. Während das Binnenland von Hochwasser heimgesucht wurde, verursachte das Sturmtief Zoltan zwei leichte und eine schwere Sturmflut, die nicht ohne Folgen blieben, heißt es in dem Bericht des Landesbetriebes. „Auf fast allen Ostfriesischen Inseln kam es zu Abtragungen“, erläuterte Nlwkn-Geschäftsbereichsleiterin Betrieb und Unterhaltung, Anja Lorenz. Am Festland hat das Teekaufkommen an den Deichen bereits jetzt die Menge des gesamten Winterhalbjahres 2021/22 erreicht. Die landeseigenen Deiche und massiven Schutzbauwerke haben die Stürme jedoch ohne sicherheitsrelevante Schäden überstanden. Angesichts der vergangenen Sturmfluten betonte zudem Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer: „Die Folgen der letzten Sturmfluten unterstreichen noch einmal, wie wichtig es war, die Mittel für den Schutz unserer Inseln und Küste in diesem Jahr auf rund 80 Millionen Euro zu erhöhen. Wir müssen vorsorgend mehr in Küstenschutz und Klimaschutz investieren, um die Menschen und ihr Hab und Gut auf den Inseln und am Festland auch zukünftig verlässlich zu schützen.“

Auf jeder der Ostfriesischen Inseln hinterließen die Sturmfluten nach Angaben des Nlwkn sichtbare Spuren: Auf der Insel Borkum sind Schutzdünenabbrüche von rund fünf Metern zu verzeichnen und auf der Nachbarinsel Juist kam es an den Schutzdünen zu Abbruchraten von bis zu elf Metern. „Der im Jahr 2022 vom Nlwkn verstärkte Schutzdünenabschnitt auf Norderney im Bereich Kugelbake hat weitere Dünenabbrüche von ungefähr sechs Metern Tiefe erfahren. Hier hat sich bewährt, dass durch die Verstärkung der zweite Riegel der Schutzdüne geschlossen wurde, der den Sturmflutschutz voll gewährleistet“, erklärte Prof. Frank Thorenz, Leiter der Nlwkn-Betriebsstelle Norden, die für den Schutz der Inseln zuständig ist. Auf Baltrum stellte der Nlwkn nur leichte Dünenabbrüche fest, während auf Langeoog deutliche Verlusten an dem 2022 aufgespülten Verschleißkörper vor der Schutzdüne zu verzeichnen sind. Auf Spiekeroog sorgte Zoltan an der Böschung des im letzten Jahr verstärkten Verschleißkörpers an den Süderdünen für Abbrüche. Auf Wangerooge sind die vorhandenen Verschleißkörper auf einer Länge von 500 Metern und fünf Metern Abbruchtiefe weitgehend erodiert sowie im Südwesten der Insel auf gleicher Länge, so der Bericht.

Auf fast allen Ostfriesischen Inseln stellte der Nlwkn zudem teils erhebliche Verluste an Sandfangzäunen fest. Diese werden durch den Nlwkn wiederaufgebaut, um Sandvorräte für die Folgejahre mit den Kräften der Natur zu schaffen. „Insgesamt sind durch das Sturmtief Zoltan wegen der höheren Wasserstände deutlich größere Inselbereiche betroffen als durch Sturmtief Niklas Ende November. Eine akute Gefährdungslage besteht auf keiner der sieben Inseln, allerdings sind auf Langeoog und Wangerooge Maßnahmen zur Verstärkung der Dünen erforderlich, die wir auf Basis unserer Analysen der Strand- und Dünensituation für derartige Sturmflutereignisse erwartet haben und jetzt als naturbasierte Maßnahmen vorbereiten“, führte Thorenz aus.

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