Rolling Hospital: Spenden angekommen

Foto: Rolling Hospital

Beitrag vom Montag, 15. Juli 2024

Rolling Hospital: Spenden angekommen

Zum Jahreswechsel hatte der Gründer der Hilfsorganisation „Rolling Hospital“ Ansgar Frommeyer auf den Ostfriesischen Inseln einen Spendenaufruf in Einrichtungen und Beherbergungsbetrieben gestartet, um Möbel, Haushaltsgeräte und Gegenstände des täglichen Bedarfs für Menschen in Krisengebieten zu sammeln.
Unterstützung kam von mehreren Norderneyer Betrieben, der Reederei und einer Norderneyer Spedition, sodass schließlich zwei LKWs samt Anhänger mit Sofas, kompletten Küchenzeilen, Betten und weiteren Spenden gefüllt und ins Zentrallager nach Osnabrück gebracht werden konnten. Von dort aus sollte laut ursprünglichem Plan schon zum Jahresanfang ein Hilfstransport in die Ostukraine aufbrechen.

Doch aufgrund andauernder Bombenangriffe in der Ukraine musste der Start viermal verschoben werden und erst in der zweiten Junihälfte konnte der Konvoi unter Beteiligung mehrerer Hilfsorganisationen die Hilfsgüter bis in die Region um die ostukrainische Stadt Charkiw bringen, berichtet Frommeyer dem Norderneyer Morgen. Mit dabei waren auch ein zur mobilen Arztpraxis umgebauter Bus, der dem Gesundheitsamt der Charkiwer Bezirksregierung übergeben wurde, sowie ein Evakuierungsbus. Die Spenden, darunter auch medizinisches Material und Lebensmittel, wurden in den Orten Volokhiv Yar und Balaklija etwa zwanzig Kilometer von der Frontlinie entfernt durch die dortigen Bürgermeister in Empfang genommen und verteilt.

„Wir hatten schon im Voraus eine Liste, welche Familie welche Dinge braucht“, erläuterte Frommeyer, der den Transport begleitete: „Die Familien mussten dann unterschreiben, dass sie die Sachen erhalten haben. Das ist für uns ein riesiger bürokratischer Aufwand, aber es bedeutet auch, dass man genau zuordnen kann, wo was gelandet ist und weiß, dass es in die richtigen Hände kommt. Korruption ist damit ausgeschlossen.“

Durch die Vermittlung der Hilfsorganisation wurde in diesem Zuge auch erreicht, dass nach einem kürzlichen Angriff auf eine Kiewer Kinderklinik eines der dort untergebrachten Kinder in einem Osnabrücker Krankenhaus weiterbehandelt werden kann, so Frommeyer weiter. Der nächste Hilfstransport ist schon wieder auf dem Weg Richtung Charkiw.