Der Ganztag für Kindergärten

Foto: Privat

Beitrag vom Mittwoch, 14. Juni 2023

Rechtsanspruch auf Betreuung: 
„Schon in der Zukunft angekommen“

Der Bundesgesetzgeber hat ab dem Jahr 2026 einen Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder von der ersten bis vierten Klasse für fünf Werktage pro Woche und acht Stunden pro Tag festgeschrieben, mit einer maximalen Schließzeit von vier Wochen in den Ferien. 3,5 Millionen Euro investiert der Bund in die Ganztagsbetreuung für Grundschüler. Wie das auf der Insel zu realisieren ist, damit setzten sich die Mitglieder des städtischen Ausschusses für Soziales, Schulen, Sport und Kultur am vergangenen Donnerstag auf Anfrage der Grünenfraktion auseinander. Der städtische Fachbereichsleiter Andreas Goldberg gab einen Überblick über die aktuelle Betreuungssituation der Kitas und Schulen auf der Insel und ging in seinem Vortrag auf die zukünftigen Entwicklungen ein. Sein Fazit: „Wir sind im Prinzip schon in der Zukunft angekommen.“ Bei den Kitas hat die Stadt eine vertragliche Verpflichtung zur Schaffung von Betreuungsplätzen und ist auch für dessen Ausgestaltung verantwortlich. Die Arbeit mit dem Kind und der Betrieb mit der Bewirtschaftung der Einrichtungen liegt in den Händen der freien Träger. Noch finanziert die Stadt überwiegend mit. Auf Norderney wird versucht, eine reibungslose Betreuungslösung zu realisieren und so werden die Kindergartenkinder bei dem Wechsel in die Schule teilweise mit in die Ferienbetreuung genommen.

Die Trägerschaft für die Grundschule und die Kooperative Gesamtschule (KGS) liegt auf Norderney bei der Stadt. Sie ist zudem für die Gestaltung des Ganztagsangebotes zuständig sowie für den Hort am Freitag und die Betreuungsangebote, wie Ferienbetreuung und -Programm.  

Zum Stand der derzeit angebotenen Betreuungsplätze nannte Goldberg konkrete Zahlen. So stehen in der Tagespflege „Inselstrolche“ aktuell zehn Betreuungsplätze für unter Dreijährige zur Verfügung. Die Kita am Kap bietet 30 Krippenplätze sowie der Kindergarten Kükennest 15.
Für Kindergartenkinder ab drei Jahren bietet die Kita am Kap 100 Plätze und weitere zehn Plätze, die als Ausbaureserve aktiviert werden könnten. Das Kükennest hat derzeit 25 Plätze. Die Gruppe soll zukünftig jedoch wieder integrativ betreut werden, sodass sich die Anzahl der Plätze dort voraussichtlich auf 18 reduzieren wird, berichtete Goldberg.  

Die Grundschule hat derzeit 156 Schüler, davon sind wechselweise zwischen 94 und 101 im Ganztag und 49 Schüler nutzen zudem das Hortangebot am Freitagnachmittag. 215 Schüler besuchen die KGS, dabei wird der offene Freizeitbereich stark wechselhaft genutzt. 70 bis 80 Kindergartenkinder und Grundschüler nutzen derzeit das Angebot der Ferienbetreuungen. 
„Wir haben im Ganztag schon eine Betreuung in den ersten bis vierten Klassen und auch an fünf Tagen gewährleistet“, erklärte Goldberg, wobei die Hortregelung geändert werden müsste und sich daraus ein Absprachebedarf mit der Grundschule ergibt, um den Hort in die Ganztagsbetreuung zu überführen. Für die Kinder werde sich aber nichts ändern. Auch die geforderte Betreuung von acht Stunden an Werktagen ist bereits gewährleistet, so der Fachbereichsleiter.

Was mögliche Unterbrechungszeiten in den Ferien betrifft, gab Goldberg nach Abstimmung mit dem Schuldezernenten Entwarnung: „Wir haben ohnehin durch die Inselferien keine längeren Ferienzeiten als die vier Wochen und leisten mit der Ferienbetreuung schon seit Jahren das, was gewünscht ist.“

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