Norderney setzt Signal gegen Rechts

Foto: Pape

Beitrag vom Freitag, 26. Januar 2024

Norderney setzt Signal gegen Rechts

Auf dem Kurplatz haben sich nach offiziellen Schätzungen rund 550 Menschen versammelt, um gemeinsam gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt und Demokratie zu demonstrieren. Die Veranstalter gingen von bis zu 800 Demonstranten aus. Gemeinsam trafen sich die Protestierenden um 17 Uhr am Kaiser-Wilhelm-Denkmal und liefen dann durch die Fußgängerzonen der Friedrichstraße und Poststraße, über die Bülowallee auf den Kurplatz und versammelten sich dort vor der Konzertmuschel. Zum Vergleich: Auf Norderney leben rund 6.000 Menschen.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hielten Schilder und Transparente hoch. Auf ihnen war zu lesen: „Norderney für Vielfalt und Demokratie“ sowie „Nazis raus“, „Gegen den rechten Sumpf“ oder „Zusammenhalten statt Spalten.“ Zu sehen waren zudem mehrere Regenbogen- und Norderney-Flaggen sowie Plakate, auf denen sich die Menschen gegen die AfD aussprachen.

Stellvertretend für Bürgermeister Frank Ulrichs, der sich dienstlich auf dem Festland aufhielt, hielt der ständige Vertreter des Bürgermeisters, Holger Reising, eine Rede, in der er von einer Notwendigkeit sprach, Flagge gegen Rechts zu zeigen. Der Erfolg und Wohlstand auf der Insel sind das Ergebnis der auf Norderney lebenden und arbeitenden Menschen, betonte Reising.

Weiter erklärte er: „Über 20 Prozent dieser Menschen haben keinen deutschen Pass. Diese Menschen haben einen ganz maßgeblichen Anteil an dem Erfolg unserer Insel; sie gehören zu uns: Sie sind unsere Nachbarn, unsere Freunde und Kollegen. Sie sind gut in unsere insulare Gemeinschaft integriert und ohne sie geht es nicht. Die Einwohnerinnen und Einwohner dieser Insel – gleich welcher Herkunft – leben und arbeiten produktiv und friedlich zusammen. Wir alle wollen, dass das so bleibt!“ Alle seien nun gefordert, Position zu beziehen und ihr Wissen und Meinungen einzubringen. Reising nahm die Protestaktion so zum Anlass, die im Rat der Stadt Norderney vertretenen Parteien zu erwähnen, die die Demokratie auf der Insel mit viel Herzblut und Einsatz aktiv gestalten: „Nur konsumieren reicht nicht und je mehr mitmachen, desto besser“, appellierte er und erntete dafür den Applaus der Demonstranten.

Das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes sei kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen, sondern ein Anlass, Verfassungsfeinden entschlossen die Stirn zu bieten und dafür zu kämpfen, dass die Würde eines jeden Menschen auch in Zukunft unantastbar bleibt. „Lassen Sie uns deshalb zusammenstehen für eine weltoffene Demokratie und für Vielfalt und Toleranz auf unserer Insel“, forderte Reising und ergänzte: „Das so viele Menschen hier und heute ihre Solidarität zum Ausdruck bringen, das macht Mut, das schafft Zusammenhalt und das setzt ein klares Signal gegen Rechtspopulismus und gegen Fremdenfeindlichkeit.“

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