Marjan Kostov ist neuer Pflegedienstleiter

Foto: Pape

Beitrag vom Freitag, 21. Januar 2022

Mit Struktur und gutem Bauchgefühl

Das Seniorenzentrum To Huus hat eine neue Pflegedienstleitung. Seit dem 1. Dezember des vergangenen Jahres ist Marjan Kostov im Haus. Mit der Neubesetzung der Stelle konnte sich die Einrichtung den lang gehegten Wunsch erfüllen, die Pflegedienstleitung in einem 80-20-Modell zu besetzen. Kostov wird demnach neben seinen administrativen und organisatorischen Tätigkeiten auch zwanzig Prozent seiner Arbeitszeit in der Pflege mit den Bewohnerinnen und Bewohnern verbringen. Der Vorteil liegt für Standort-und Einrichtungsleiterin Alexandra Eggers auf der Hand: „Da erfährt man viel und man lernt die Kollegen und Bewohner in der Pflege auch besser kennen, wenn man gemeinsam in der Pflege ist.“ Das war etwas, das ihn sofort angesprochen hat, erzählt er.

Zuvor hat der gebürtige Nord-Mazedonier viereinhalb Jahre in Bielefeld gelebt und im Evangelischen Klinikum Bethel für Psychiatrie und Psychotherapie gearbeitet.
Für Norderney ist er ein Hauptgewinn, ist sich Eggers sicher, denn im Alter von 30 Jahren ist er hoch qualifiziert. So kann er neben seiner Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger auch ein Masterstudium in Personalmanagement sowie eine Weiterbildung als Gesundheitsmanager vorweisen. Hinzu kommt ein Diplomabschluss in Literaturwissenschaften, denn neben dem Gesundheitssektor und der Arbeit mit Menschen ist Sprache seine größte Leidenschaft. Eine Passion, die er als Text- und Buchautor auslebt.

Team und flache Hierarchien

Nachdem seine akademischen Abschlüsse im Sommer des vergangenen Jahres in Deutschland anerkannt wurden, war es für ihn keine Frage, den nächsten Karriereschritt zu gehen und auf die Leitungsebene zu wechseln, erzählt Kostov. Norderney habe da einfach perfekt gepasst, auch wenn er zunächst im Internet recherchieren musste, wo Norderney denn genau liegt. Das gibt er gerne zu und lacht. Um so leichter war für ihn die Entscheidung für die Insel mit der Hospitation im To Huus: „Das Team und die flache Hierarchie haben mir sehr gut gefallen und da war für mich klar, hier gehöre ich hin. Tatsächlich: Als ich am ersten Tag ankam, habe ich gesagt, morgen oder übermorgen entscheiden wir. Um 12 Uhr war ich sicher, hier gibt es nichts zu entscheiden – ich möchte hierbleiben.“

Die Abläufe kennenlernen

Das war im September. Heute füllt er die Stelle aus und ist auch mal bei Nacht- oder Spätschichten oder am Wochenende dabei. In seiner Einarbeitung habe er sich vor allem darauf konzentriert, alles über die Bewohner, Diagnosen und Abläufe zu erfahren. Es gehe für ihn aber auch darum zu überlegen, wie gemeinsam mit den Mitarbeitern Arbeitsabläufe optimiert werden können. „Aber am wichtigsten sind für mich einfach die Bewohner“, sagt er und freut sich, diese immer besser kennenlernen zu können. Dabei interessiere er sich auch für die psychologische Seite, weshalb er aktuell in seiner Freizeit Fernkurse für „Psychologische Beratung“ und „Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz“ belegt und absolviert: „Mir ist einfach sehr wichtig zu wissen, wie sich ein Mensch fühlt und wie ich die Bewohner und Mitarbeiter unterstützen, beraten oder coachen kann. Nach meiner Ansicht muss ein ausgebildeter Personalmanager gute psychologische Kenntnisse haben und das will ich lernen.“

Ihm helfe dabei, wie in allem, sein sehr strukturiertes Vorgehen. Eine Eigenschaft, die auch Eggers aufgefallen ist, erklärt sie. Diese zeigt sich ebenso während des Interviews, als er das Vorgehen gemeinsam abstimmt oder tabellarisch organisierte Unterlagen vorlegt. Sein Credo: Wenn man ein gutes Zeitmanagement hat, findet man Zeit – auch für das Schreiben oder für Spaziergänge am Strand. Hinzu kommt: „Norderney ist einfach ein Traum“, sagt er und seine Augen funkeln begeistert. Schon jetzt schätzt er die Offenheit und die kontaktfreudigen Norderneyer. Denn trotz aller Struktur weiß Kostov: „Ein gutes Bauchgefühl ist sehr wichtig.“

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