Landrat zu Gast bei der Feuerwehr

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Beitrag vom Montag, 08. September 2025

Landrat zu Gast bei der Feuerwehr

Eine Delegation aus dem polnischen Partnerkreis Kępno war gemeinsam mit Vertretern des Landkreises Aurich auf Norderney zu Gast. Angeführt wurde die Gruppe von Landrat Olaf Meinen, begleitet von Dezernentin Dagmar Flohr und Kreisbrandmeister Uwe Behrends. Von polnischer Seite nahm unter anderem Mariusz Szczepański teil, Starszy Kapitan der Staatlichen Feuerwehr und damit vergleichbar mit einem Kreisbrandmeister.

Nach einer Führung durch das Watt-Welten-Besucherzentrum am Hafen stand der Besuch der Feuerwehr im Mittelpunkt. Stadtbrandmeister Ralf Jürrens und sein Stellvertreter Jörg Saathoff empfingen die Gäste im Feuerwehrhaus. Der Kreisbrandmeister Behrends erläuterte zunächst den Aufbau im Landkreis Aurich mit seinem 62 Ortsfeuerwehren.

Die Norderneyer Feuerwehrspitze gab zudem einen Einblick in Struktur und Aufgaben der Inselwehr und präsentierte sich dabei praxisnah und offen: Mit aktuell 82 Aktive, von denen im Einsatzfall bis zu 55 Kräfte schnell verfügbar sind und das bei rund 130 bis 140 Einsätzen im Jahr.

Besondere Herausforderungen entstehen durch die Insellage und den Tourismus, schilderte Jürrens, denn in Spitzenzeiten halten sich bis zu 60.000 Menschen auf Norderney auf. Mit einer Verstärkung vom Festland ist im Ernstfall erst nach zwei Stunden zu rechnen. Kompensieren lasse sich dies nur mit einem bedarfsgerechten und umfangreichen Fahrzeug- und Gerätebestand, um große Lagen eigenständig abarbeiten zu können, so der Stadtbrandmeister.

Anschaulich erläuterten Jürrens und Saathoff zudem die Verzahnung mit dem Rettungsdienst. Ist der einzige Rettungswagen der Insel gebunden, übernehmen ausgebildete Kräfte aus den Reihen der Feuerwehr Erstmaßnahmen bis zur Übergabe. Hinzu kommen Drehleiter-Einsätze, etwa wenn Patienten aus oberen Stockwerken transportiert werden müssen.

Szczepański verfolgte die Ausführungen aufmerksam, stellte Nachfragen zu Alarmierung, Ausbildung und Organisation und verglich die Strukturen mit denen in Polen, wo die Feuerwehr nicht ehrenamtlich, sondern staatlich organisiert ist. Im Gerätehaus setzten die Norderneyer auf „Anfassen statt PowerPoint“: Fahrzeuge wurden geöffnet, Technik erklärt, Abläufe anschaulich beschrieben. Gemeinsam waagte die Delegationen am Ende mit der Dehrleiter eine Fahrt in die Höhe und genoss den Blick über die Insel.