Keine Blutspende mehr auf Norderney

Foto: Linke

Beitrag vom Donnerstag, 11. April 2024

Keine Blutspende mehr auf der Insel

Auf Norderney wird es keine Blutspenden mehr geben. Das bestätigte der Sprecher des DRK-Blutspendedienstes, der die Regionen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen mit Blutprodukten versorgt.

Ebenfalls treffen wird es die Inseln Langeoog und Borkum. Als Grund gab das Unternehmen verschärfte Vorgaben durch das Robert-Koch-Institut hinsichtlich der Kühlkette beim Bluttransport an sowie Schwierigkeiten durch eine Überschreitung der Regelarbeitszeit der Mitarbeitenden des Blutspendedienstes.Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die Entscheidung getroffen und vor knapp acht Wochen auch den Norderneyer Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) darüber informiert.Dreimal im Jahr organisierten die Ehrenamtlichen des DRK-Ortsvereins bislang die Blutspendetermine und durften immerhin bis zu 190 Norderneyer und Gäste begrüßen. Norderney führte damit als touristischer Standort die Liste an. Zum Vergleich: Auf Borkum fanden bislang jährlich zwei Spendentermine statt mit je 80 bis 100 Spendern und auf Langeoog ein Termin pro Jahr mit bis zu 140 Spendern. Das erläuterte der Gebietsreferent des DRK-Blutspendedienstes Wilfried de Buhr. Auf dem Festland sind es im Schnitt rund 80 Spender.

Trotz der herausragenden Beteiligung auf den Inseln sieht das Unternehmen keine Lösungen, weil es an zertifizierten Beförderungsmitteln fehlt, so de Buhr. Während man lange Jahre die Vollblutkonserven mit den Seenotrettungskreuzern von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger von den Inseln an das Festland brachte und dort in ein unternehmenseigenes Kurierfahrzeug umlud, müsste nun das Fahrzeug abends transportiert werden. Auch reine Tagestouren, bei denen auch die Mitarbeiter am selben Tag die Rückreise antreten, seien keine Option. „Diese Entscheidung hat wehgetan. Wir sind gerne auf die Insel gekommen“, sagt de Buhr.

Auch der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Henrik Busch bedauert den Wegfall: „Das trifft uns zum einen finanziell, aber gerade durch die Blutspende hatten wir die Chance, Menschen für ein Ehrenamt beim DRK zu begeistern, dass das zukünftig fehlt, macht uns große Sorgen.“ Der Ortsverein werde daher alles versuchen, die Blutspenden wieder auf Norderney zu ermöglichen und eine gangbare Lösung zu finden.Vor Ostern hatte Bürgermeister Frank Ulrichs Kontakt mit Busch aufgenommen, um sich über die Situation zu informieren und hatte dem Ortsverein seine Unterstützung zugesichert. Ulrichs erklärte: „Blut ist lebenswichtig und wird dringend benötigt. Der Wegfall der Blutspende auf der Insel ist deshalb sehr bedauerlich.“ Der Bürgermeister hat daraufhin Gespräche mit den Fährgesellschaften geführt; eine Lösung ist bislang noch nicht in Sicht.

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