Beitrag vom Samstag, 05. Juli 2025
Kegelrobben im Wattenmeer: Bestand wächst weiter
Die Kegelrobben im Wattenmeer vermehren sich gut. Bei den jüngsten grenzübergreifenden Zählungen im Frühjahr wurden insgesamt 12.064 Kegelrobben erfasst. Bei den Zählungen der neugeborenen Kegelrobben im Winter zählten die Experten 3.051 Jungtiere. Das zeigt der neue Bericht der trilateralen Wattenmeer-Kooperation zwischen Dänemark, Deutschland und den Niederlanden.
Besonders erfreulich: In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Robbenbabys jährlich um durchschnittlich zwölf Prozent gestiegen, der Gesamtbestand um knapp zehn Prozent. „Dieses kontinuierliche Wachstum spiegelt die Bedeutung des Wattenmeeres als wichtigen Lebensraum für Kegelrobben wider“, erklärt Jessica Schop von Wageningen Marine Research, die den Bericht federführend verfasst hat.
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: Der Löwenanteil der Kegelrobben lebt nach wie vor im niederländischen Wattenmeer. Dort wurden 8.638 Tiere gezählt – über 70 Prozent des Gesamtbestands und ein Plus von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In Niedersachsen entwickelt sich der Bestand ebenfalls positiv: Mit 1.564 registrierten Kegelrobben verzeichnete das Land einen Zuwachs von 14,7 Prozent. Das entspricht 13 Prozent aller im Wattenmeer lebenden Kegelrobben.
Schleswig-Holstein kann sogar einen Zuwachs von 74,5 Prozent vorweisen – allerdings bei deutlich kleineren absoluten Zahlen: Dort wurden 499 Kegelrobben erfasst.
Nicht überall zeigt der Trend nach oben: Auf Helgoland sank die Zahl der beobachteten Kegelrobben um 37 Prozent auf 1.060 Tiere. Im dänischen Wattenmeer wurden 303 Kegelrobben gezählt – 16,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Diese regionalen Schwankungen werfen noch Fragen auf. „Für absolute Bestandsschätzungen sind mehr Informationen über das Verhalten und die Bewegungsmuster der Robben erforderlich“, so Schop. Künftige Studien sollen klären, wie Umweltfaktoren und Wanderungsbewegungen die Zählergebnisse beeinflussen.
Die Kegelrobben gelten als die größten Raubtiere der Wattenmeerküste. Obwohl sie nicht direkt unter das Wattenmeer-Seehundabkommen fallen, profitieren sie vom Seehundmanagementplan der drei Länder. Die jährlichen Luftzählungen werden von der trilateralen Expertengruppe für Meeressäugetiere koordiniert und sind ein wichtiger Baustein für den Schutz der Meeressäuger im Weltnaturerbe Wattenmeer.
Verfasst von Anja Pape
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