Die drei Stadtführer von Norderney

Beitrag vom Dienstag, 02. Mai 2017

Jede Führung ein Erlebnis

Die drei Norderneyer Stadtführer lüften die kleinen Geheimnisse der Insel. Und wer sich für die Dinge interessiert, die einem nicht sofort ins Auge springen, der  ist bei Jürgen Hoenicke, Bernd Krüger und Erni Schorn gut aufgehoben. Sie präsentieren auf ihren Spaziergängen mit den Gästen nicht nur Norderneys Sehenswürdigkeiten. Ihre Stadtführungen sind weit entfernt von einer schnöden Aneinanderreihung der Geschichtsdaten. Sie erklären Inseltypisches, Hintergründe und geben Hinweise zu Veranstaltungen.

Rund 600 Gästen und Norderneyern pro Jahr zeigt jeder Stadtführer die Insel. Mit dem Anfang der Osterferien beginnt für Schorn, Hoenicke und Krüger die aktive Zeit. Jeden Samstag und Montag um 10 Uhr und jeden Mittwoch um 15 Uhr ist einer von den dreien auf Tour. Immer eine Traube von 15 bis 25 Kulturinteressierten im Schlepptau. Manchmal auch mehr.

Erni Schorn, der seit gut zwölf Jahren Stadtführungen macht, kennt auch noch Zeiten in denen er bis zu 50 Leute dabei hatte, erzählt Hoenicke. Ob viele oder nicht, immer weiß Schorn Anekdoten aus alten und neuen Zeiten zu berichten. Krüger und Hoenicke stehen ihm in nichts nach. Information müsse schließlich interessant verpackt werden.

Krüger und Hoenicke sind seit drei Jahren dabei und kennen, wie Schorn, jeden Stein. Und wer mit ihnen die Stadt entdeckt, entdeckt auch ein ganz anderes Norderney zwischen Bäderarchitektur und Waschbetonbauten, zwischen Traditionen und Tourismus. Vieles was Gästen und Insulanern auf der Straße begegnet, erzählt Geschichten von Reichskanzler Bismarck und König Georg, von der Badekultur und nicht zuletzt von dem Leben auf der Insel, dem Leben am und mit dem Meer und vom Kampf gegen die Fluten. „Das besondere ist hier einfach die Vielfalt“, erzählt Hoenicke von seiner Faszination für die Insel.

Mit wem man auch mitgeht, immer gewähren Hoenicke, Krüger und Schorn auch einen Blick hinter die Kulissen. Öffnen die Türen des Kurtheaters, gehen in Kirchen, besuchen den Rettungsbootschuppen, die Kurapotheke oder die Hochtiedstuv. Wohin ist bei jedem anders. Nur der Startpunkt an der Treppe des Conversationshauses ist immer gleich.

Wie sich eine Führung entwickelt hänge von den Menschen ab, die mitgehen, sagen sie. „Es sind viele Stammgäste“, sagt Schorn und diese seien gut informiert und nutzen die Führungen, um Fragen zu stellen. Aber auch Norderneyer bemerken gerne, dass sie vieles noch nicht kannten. Wer mitgeht erfährt nicht nur, dass früher südlich vom Haus Schifffahrt das Wattenmeer begann, sondern auch wie besonders die Norderneyer Windmühle ist, weil es auf der Insel immer nur Viehwirtschaft gab. Es sind vor allem kleine Geschichten und Anekdoten, die eine Führung zum Erlebnis machen. Und so werden schnell aus den zweieinhalb Stunden drei oder dreieinhalb. Das hänge ganz von der Gruppe ab. „Man könnte einen ganzen Tag lang erzählen“, sagt Krüger und das Ergebnis sei immer nur eine Auswahl und davon abhängig, was die Gäste wünschen. Welche Wünsche das seien, das haben die drei einfach im Gespür.

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