Ökumenische Gedenkfeier in der Schmiedestrasse

Foto: Pape

Beitrag vom Samstag, 11. November 2023

Gedenken an die Opfer des Pogroms

Weit mehr als hundert Norderneyer und Gäste versammelten sich bei der ökumenischen Gedenkveranstaltung der Norderneyer Kirchengemeinden anlässlich des 85. Jahrestages der Pogromnacht in der Schmiedestraße. Dort stand von 1878 bis 1933 eine Synagoge, die für Einheimische und Gäste erbaut worden war. Norderney war damals die einzige der Ostfriesischen Inseln, auf der Juden zunächst noch willkommen waren. Ab 1933 griff auch auf Norderney der Antisemitismus um sich und viele Juden verließen in den nachfolgenden Jahren die Insel. Die Synagoge wurde im Juli 1938 verkauft und entging damit der Pogromnacht. In einer kurzen Ansprache erklärte Pastorin Verena Bernhardt von der evangelischen Kirchengemeinde: „Wir gedenken heute der jüdischen Menschen und Getöteten und der an Leib und Seele Verletzten. (…) Wir verneigen uns vor den Opfern und wir erheben uns gegen alle Menschenverächter, gegen alle, die Menschen verletzen, weil sie anders denken und anders glauben als sie selbst.“ Mit biblischen Psalmworten und zahlreichen Erinnerungsworten von damaligen Augenzeugen erinnerten die Organisatoren an die Reichspogromnacht von 1938. Gemeinsam sangen die Anwesenden mit Unterstützung des Posaunenchores das jüdische Volkslied „Schalom chaverim“.

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