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Foto: Sykora

Beitrag vom Donnerstag, 24. Juni 2021

Frisia: „Wir stellen uns auf mehr Wettbewerb ein“

Der Aufsichtsrat der Frisia konnte auf seiner digitalen Hauptversammlung zum 150-jährigen Bestehen zahlreiche Aktionärinnen und Aktionäre begrüßen. Sie hielten knapp die Hälfte des stimmberechtigten Grundkapitals und folgten den Empfehlungen des Aufsichtsrates und befürworteten unter anderem die Ausschüttung einer Dividendenzahlung von zehn Euro pro Stückaktie. Besser als zunächst erwartet ist das Geschäftsjahr verlaufen und so steht unterm Strich eine schwarze Zahl, so die Begründung. Die pandemische Krise habe die Frisia dennoch getroffen.

Mit Ergebnis zufrieden

Vorstand Carl-Ulfert Stegmann beschrieb die Aufrechterhaltung des Fährverkehrs von und zu den Inseln Norderney und Juist als sehr herausfordernd. Die sich ständig ändernden Verordnungen und Regelungen habe das Unternehmen letztlich jedoch agiler gemacht. Die gestiegene Flexibilität führte nach seiner Einschätzung zu einem besseren Geschäftsjahr 2020. Zwar seien im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Personen befördert worden, dennoch ist Stegmann mit dem Ergebnis zufrieden: „Unseren Gästen und Insulanern haben wir trotz der Pandemie eine akzeptable Verkehrsleistung ganzjährig geboten und wir sind mit allen Mitarbeitern – ohne Kündigung – durch die Pandemie gelangt.“ Der Inselversorgungsverkehr hat oberste Priorität, betonte Stegmann. Im Norderney-Verkehr sank die Zahl der beförderten Personen 2020 um 35 Prozent auf 1.536.000. Das Minus im Tagestourismus betrug 48 Prozent. Die PKW-Beförderungen sanken um 15,9 Prozent auf 140.685. Auch bei den LKWs gab es einen Rückgang von 18,3 Prozent. Dennoch konnte die Frisia den Eigenkapitalanteil um 2.370.000 Euro erhöhen.
Unzufrieden ist die Reederei mit dem schleppenden Baufortschritt der neuen Doppelendfähre. Insgesamt dreimal mussten die Verträge mit der Hamburger Pella Sietas Werft angepasst werden. Eine weitere Verzögerung nach Ablauf dieses Jahres konnte Stegmann ebenfalls nicht ausschließen.

Angebot soll aufgestockt werden

Neben den aktuell drei Wassertaxen der Frisia, möchte die Reederei bis zum Jahresende das Angebot auf fünf Boote aufstocken. „Wir stellen uns auf mehr Wettbewerb ein“, sagte Stegmann, und führte auf Nachfrage eines Aktionärs aus: In groben Zügen hat die Reederei Norden-Frisia darüber Kenntnis, dass es eine neue Fährlinie im Norderney-Verkehr geben soll. „Der Zeitgeist ist auf Wettbewerb in allen Bereichen gestellt (…) und wir bereiten uns auf die Situation vor“, kommentierte Stegmann. Von einer Auseinandersetzung um Infrastrukturen und der Vernichtung von Kapital bei allen Beteiligten ist nach seiner Ansicht auszugehen. Die lange Erfahrung der Reederei ist hilfreich, aber es werde langfristige Veränderungen geben. „Wir glauben, uns wettbewerbsfähig aufgestellt zu haben“, schloss Stegmann.

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