Beitrag vom Donnerstag, 13. November 2025
Erdgasumstellung: 2.200 Gasgeräte auf dem Prüfstand
Die Erdgasversorgung in Deutschland wird mit zwei Erdgasarten abgedeckt, die sich durch ihre Brennwerte unterscheiden und somit in getrennten Gasnetzen transportiert werden müssen. Das niederkalorische L-Gas, das einen niedrigeren Brennwert aufweist, stammt aus deutschen und niedersächsischen Vorkommen und deckt derzeit rund ein Viertel des deutschen Erdgasmarktes ab. Auch Norderney wird derzeit mit L-Gas versorgt. Da jedoch die Förderung aus heimischen Quellen abnimmt und voraussichtlich ab dem 1. Oktober 2029 kein niederländisches L-Gas mehr nach Deutschland fließen wird, müssen die betroffenen Netze auf die Versorgung mit hochkalorischem H-Gas umgestellt werden, das einen höheren Brennwert aufweist. In diesem Zuge müssen auch gasbetriebene Geräte von der Heizung bis zum Gasherd angepasst werden. Allein auf Norderney betrifft das rund 2.200 Geräte, weiß Michael Rabenau vom Dienstleistungsunternehmen Energie Mess- und Servicedienste (Enermess), das für die Stadtwerke Norderney mit der Anpassung der Geräte beauftragt worden ist.
Rabenau gab im Conversationshaus vor rund 60 Norderneyerinnen und Norderneyern einen detaillierten Überblick über den Umstellungsprozess.
Dieser wird in drei Schritten erfolgen:
Ab Februar 2026 wird eine Erhebung aller Geräte durchgeführt. Hierfür müssen Monteure sich jedes Gerät ansehen, um erfassen zu können, welche Anpassung notwendig ist. Die Terminvereinbarung erfolgt über die Stadtwerke.
Ab Februar 2027 erfolgt nach und nach die Anpassung der Geräte, für die ein zweiter Termin vor Ort erforderlich ist.
Der Zeitpunkt, an dem die Norderneyer Gasversorgung auf H-Gas umgeschaltet wird, ist auf den 15. Mai 2027 festgelegt. Einige Anpassungen können je nach der technischen Beschaffenheit der Geräte auch bis zu acht Wochen nach diesem Termin noch vorgenommen werden, betonte Rabenau.
Bei zehn Prozent der Geräte erfolgt im Anschluss eine Qualitätsüberprüfung, die durch ein drittes Unternehmen, die Firma Regiocom, durchgeführt wird. Wie Rabenau ausführte, ist die Umstellung der Geräte für die Endkunden kostenfrei. Nur wenn das Gerät gewartet, repariert oder ausgetauscht werden muss, fallen zusätzliche Kosten an. Die Umstellung verweigern ist nicht möglich; in diesem Fall wird das entsprechende Gerät nicht mehr versorgt, da ein Weiterbetrieb ein hohes Sicherheitsrisiko birgt.
Für die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer der Veranstaltung ergaben sich im Anschluss nur wenige Fragen – vor allem die nach den Auswirkungen auf die Gasrechnung. Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Schönemann dazu ausführte, hat die Umstellung keine Auswirkungen auf die Gasrechnung der Kunden, da der Gasverbrauch nicht in Volumen, sondern in Kilowattstunden abgerechnet wird, also nach der zur Verfügung gestellten Energie.
Verfasst von Dorothee Linke
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