Kegelrobben mit Jungtieren

Foto: Richard Czeck

Beitrag vom Montag, 27. Dezember 2021

Abstand halten auch zum Selbstschutz

Winterzeit ist Wurfzeit bei den Kegelrobben im niedersächsischen Wattenmeer. Von Anfang Dezember bis in den Februar hinein bringen sie hier auf Sandbänken und abgelegenen, hochwasserfreien Plätzen ihre Jungen zur Welt. Nur etwa drei Wochen lang werden die jungen Kegelrobben von der Mutter gesäugt, bevor sie ihr flauschiges, weiches Fell ablegen und ihr selbstständiges Leben im Wasser beginnen.

Auf der Kachelotplate, einer überflutungsfreien Sandbank südwestlich der Insel Juist, befindet sich der wichtigste Liegeplatz für die Robben im niedersächsischen Wattenmeer. Auch auf Norderney können Strandspaziergänger auf Robben oder Seehunde treffen, die es sich zum Ausruhen auf dem Sand gemütlich gemacht haben. Wichtig ist dann, sie in Ruhe zu lassen, Abstand zu halten und Hunde von den Tieren fernzuhalten, heißt es vonseiten der Wattenmeer-Nationalparkverwaltung. Spaziergänger sollten ein Tier nur melden, wenn es offensichtliche Verletzungen aufweise und ansonsten ausreichenden Abstand halten, ergänzt der Leiter der Norddeicher Seehundstation, Dr. Peter Lienau. Da es sich bei im Winter gefundenen Seehunden um selbstständige Tiere handele, die nur Ruhe benötigten, reiche meist eine Absperrung entweder durch Mitarbeiter des Nationalparks oder durch Wattenjagdaufseher aus.

Neugeborene Kegelrobben wiederum seien gut am weißen Embryonalfell zu erkennen und benötigten besonders viel Ruhe: „Im Gegensatz zum Seehund bleiben die Kegelrobben-Jungtiere relativ lange allein, bis das Muttertier zum Säugen wiederkommt.“ Abstand halten sei nicht nur angewandter Tier- sondern auch Selbstschutz, da die Kegelrobbe als größtes Raubtier Deutschlands sich bei mangelndem Abstand auch wehren könne, erläutert der Stationsleiter.

Wer einen verletzten Seehund oder eine Kegelrobbe melden möchte, erreicht die Seehundstation unter Telefon 04931-973330.

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27. Dezember 2021

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