Wegschild mit Kennzeichnung der Wanderrouten

Foto. Linke

Beitrag vom Freitag, 06. Oktober 2023

Zuckerpad: „Das ist eiskalte Mathematik“

Ein Gesamtkonzept für den Verkehr im Inselosten muss her, damit der Zuckerpad nicht mehr nur von Fußgängern, sondern auch wieder von Radfahrern benutzt werden darf. Diese Vorgabe hatte die Nationalparkverwaltung Anfang des Jahres aufgestellt. Auf der letzten Sitzung des Umweltausschusses gab die Leiterin des Bauamts Claudia Ziehm einen Einblick in den aktuellen Stand, an dem sowohl das Vareler Verkehrsplanungsbüro Roelcke und Schwerdhelm (IRS) als auch das Leeraner Büro Ecoplan beteiligt sind.


Auf dem Zuckerpad dürfen derzeit nur Fußgänger laufen, er wird aber weiter von vielen Fahrradfahrern genutzt und die Norderneyer Politik ist sich weitgehend einig, dass der Weg für den Radverkehr freigegeben werden soll.
Eine gemeinsame Nutzung wäre aber nur durch eine Verbreiterung des Weges möglich, die nur mit entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle umsetzbar ist, da der Weg zu einem großen Teil durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und durch Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet führt.
„Das ist eiskalte Mathematik“, so Ziehm im Rahmen der Ausschusssitzung: „Was weggenommen wird, muss woanders wieder hingebracht werden und zwar im Nationalpark.“ Um den Ausgleich exakt zu ermitteln und entsprechende Kartierungsgrundlagen für die naturschutzfachliche Projektbegleitung zu bekommen, fand in der ersten Jahreshälfte eine Befliegung des gesamten Nationalparks statt. Auf Grundlage der Kartierung hat der Landschaftsarchitekt Hans-Wilhelm Linders von Ecoplan alle vorhandenen Biotoptypen erfasst, digitalisiert und ausgewertet. „Jetzt beginnt das ganz große Rechnen“, so Ziehm weiter: „Die Verkehrsplaner können nun genau berechnen, wieviel von welchem Lebensraumtyp verlorengehen würde und wie groß bei einer Verbreiterung des Zuckerpads der Ausgleich sein müsste, etwa durch Entsiegelung an anderer Stelle.“


Die Planer erarbeiten jetzt verschiedene Varianten, wie das Verkehrssystem im Inselosten gestaltet werden könnte. Als nächstes steht ein gemeinsamer Behördentermin mit der Nationalparkverwaltung und der Verkehrsbehörde des Landkreises Aurich an. Dort werden dann erstmals mögliche Varianten vorgestellt.
Die Ergebnisse daraus sollen spätestens zum Jahresstart 2024  in einer gemeinsamen Sitzung des Umwelt- und des Verkehrsausschusses behandelt werden.

Nächster Artikel

06. Oktober 2023

Vorheriger Artikel

Anzeigen

Logo
15 Jahre NOMO
Watt Welten Besucherzentrum