Neujahrsempfang 2025

Pape

Beitrag vom Montag, 13. Januar 2025

Neujahrsempfang: Ulrichs blickt optimistisch in die Zukunft

Für viele Norderneyer beginnt das neue Jahr mit dem Neujahrsempfang der Stadt und der feierlichen Ansprache des Bürgermeisters Frank Ulrichs. Er begrüßte in diesem Jahr über 350 Insulaner mit einem traditionellen Handschlag im Conversationshaus. Es waren so viele wie noch nie, die nicht nur die kraftvollen Lieder des Gospelchors Starfish Singers genossen, sondern auch das Wiedersehen von Freunden und Bekannten.

In seiner Rede zog Ulrichs Bilanz und skizzierte die Herausforderungen und Ziele für 2025. Dabei lobte er die Leistungsfähigkeit und den starken Zusammenhalt der Inselgemeinschaft: „Es sind nicht die politischen Entscheidungen, die irgendwo getroffen, oder die globalen Tendenzen, die uns vorgegeben werden. Es ist unser lokales Handeln, unser Zusammenhalt, unsere Leistungsbereitschaft und vor allem, unsere Leistungsfähigkeit hier vor Ort, die häufig den Unterschied machen“.

Er verwies in diesem Zusammenhang auf die hohe Anzahl von Gästeanreisen und Übernachtungen. Über 620.000 Mal reisten 2024 Menschen auf die Insel und übernachteten insgesamt 3,9 Millionen Mal. „Es ist damit eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte unserer Insel“, resümierte der Bürgermeister. Allerdings werden konjunkturelle Turbulenzen und wirtschaftliche Unsicherheiten ihren Tribut zollen, mahnte er und kam ohne Umschweife auf die Gesundheitsversorgung auf der Insel zu sprechen.

„Die plötzliche Insolvenz unseres Krankenhauses war ein Schlag ins Kontor. Sie hat uns an eine Grenze geführt, die wir als Inselbewohner keine Sekunde tolerieren können. Eine stabile, gut funktionierende medizinische Versorgung ist für uns nicht nur wichtig, sie ist lebenswichtig“, betonte er. Verschärft werde die Situation durch fehlende Ärzte sowie die Insolvenz des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Ende des vergangenen Jahres. „Warum eine so gut gehende Praxis in eine solche Schieflage geraten kann, werden wir uns sehr genau anschauen“, sagte Ulrichs und kündigte die Überführung des MVZ an die Stadt an. Dank der Unterstützung der Stadt bleibt das derzeit privat geführte Krankenhaus zudem weiterhin rund um die Uhr einsatzbereit, stellte der Bürgermeister fest und bedankte sich bei den Belegschaften der Einrichtungen sowie bei den Ärzten, was das Publikum mit einem Applaus unterstützte. Dennoch sehe er gute Chancen: Dank Gesprächen mit dem niedersächsischen Gesundheitsminister ist die landesseitigen Finanzierung eines neuen Krankenhauses so greifbar wie nie zuvor und zeige: „Die Situation ist ernst, aber keineswegs hoffnungslos.“

Ulrichs kam zudem auf den fehlenden Dauerwohnraum auf der Insel zu sprechen und mahnte: „Ohne bezahlbaren Wohnraum riskieren wir das Fundament unserer Gemeinschaft. Wenn unsere Nachbarn, Freunde und Kollegen keinen Platz mehr auf dieser Insel finden, verliert Norderney nicht nur Einwohner – es verliert sein Herz, seine Seele und seine Zukunft“. Das sahen die Zuhörenden ebenso und quittierten diese deutliche Mahnung erneut mit einem Applaus. Während die Stadt und die Wohnungsgesellschaft im vergangenen Jahr die Weichen für den Bau von 32 neuen Wohnungen gestellt haben, könnten mittelfristig weitere 32 Wohnungen an der Mühle 11 folgen. Ulrichs forderte hier mehr Entschlossenheit, um Wohnraum zu sichern und langfristige Lösungen zu finden.

Er lobte die Neugestaltung der Napoleonschanze sowie die Anlage des Generationenparks und des Kreisverkehrs sowie zahlreiche Baumaßnahmen und Anschaffungen in den Schulen, der TuS-Sporthalle und die umfangreiche technische Modernisierung der Kläranlage.

Immer wieder traf Ulrichs mit seinen Worten nicht nur tief in das insulare Herz, sondern auch genau den Humor, beispielsweise zu den Ergebnissen der Volkszählung, dem Geisterschiff oder Buckelwal sowie dem Wolf. Aber auch das zähe Ringen um den Zuckerpad, an dessen Ende man eigentlich wieder am Anfang stand, nahm er humoristisch aufs Korn.

Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Jubiläen gab es zudem 2024 zu feiern und der Bürgermeister erinnerte an die Jubiläen der Döntje Singers, der Ortshandwerkerschaft, des Kaps und des Leuchtturms sowie des Kurtheaters und Kinos. Er würdigte zudem die sportlichen Erfolge wie den Aufstieg der TuS Norderney Fußballherren in die Ostfrieslandliga .

Für das Jahr 2025 sieht Ulrichs viele Aufgaben, die mit Umsicht und Tatkraft angegangen werden müssen. Dazu gehört der weitere Ausbau des Sozialbereichs der Stadt, aber auch das Mobilitätskonzept sowie die Planungen für das Waldweg-Grundstück zur Schaffung von Wohnraum stehen neben der medizinischen Versorgung oben auf der Aufgabenliste. Gleichzeitig rief er die Inselbewohner dazu auf, gemeinsam zu handeln und optimistisch in die Zukunft zu blicken. „Lassen Sie uns immer daran denken, dass wir zusammen mehr erreichen können.“

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