Eingang zur Nebenstelle des Landgerichtes in Aurich

Foto: Pape

Beitrag vom Dienstag, 28. Oktober 2025

Auf dem Weg zur Vertragsreife

Die Gläubigerversammlung der Allergie- und Hautklinik Norderney gGmbH hat am 28. Oktober 2025 durch das Amtsgericht Aurich den vom Gericht bestellten Insolvenzverwalter Axel Gerbers im Amt bestätigt. Die Versammlung tagte dem Räumen des Landgerichtes. Zugleich erhielt er den Auftrag, mit drei ernsthaften Bietern jeweils ein finales Vertragswerk auszuarbeiten. Über den Vertrag einer übertragenen Sanierung entscheidet die Gläubigerversammlung voraussichtlich am 24. November.

Wesentliche Entscheidungskriterien sind nach Angaben der Kanzlei Johlke Niethammer & Partner (JNP) in Bremen der gebotene Kaufpreis und die Transaktionssicherheit. „Ich werde die Vertragsverhandlungen zügig zum Abschluss bringen. Das ist sowohl für die Gläubiger wichtig als auch für Norderney. Denn das Krankenhaus auf der Insel ist von hoher Bedeutung für die Gesundheitsversorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihrer Urlaubsgäste aus ganz Deutschland“, betonte Gerbers nach der Versammlung.

Entscheidungsreife Angebote liegen laut Gerbers noch nicht vor. Bis Ende November sollen alle Vertragswerke unterschriftsreif sein, damit die Gläubiger unmittelbar entscheiden können. Nach seinen Worten wollen alle drei Bieter den Krankenhausbetrieb fortführen. Er geht zudem davon aus, „dass wir mit einem dieser Interessenten zum Abschluss kommen“.

Der Betrieb läuft seit der Verfahrenseröffnung am 1. September 2025 in vollem Umfang weiter. Für die rund 75 Beschäftigten und die ambulante Versorgung ändert sich vorerst nichts. Bereits seit der Anordnung des Insolvenzantragsverfahrens am 14. Oktober 2024 wird der Klinikbetrieb aufrechterhalten.

Ziel des Verfahrens ist eine übertragene Sanierung: Der laufende Betrieb geht auf eine neue Gesellschaft über, die mit denselben Mitarbeitenden am selben Ort weiterarbeitet, während die bisherige Trägergesellschaft abgewickelt wird.
Trotz der komplexen Verhandlungen hält Gerbers es für denkbar, noch in diesem Jahr eine Entscheidung herbeizuführen: „Ich denke schon, dass das zu schaffen ist, aber das setzt natürlich Einsatz bei allen Beteiligten voraus.“
Der Insolvenzverwalter spricht zudem den Betroffenen ausdrücklich seinen Dank aus: „Ich danke dem gesamten Team aus Medizinern und Pflegekräften um Geschäftsführer Uwe Peters, die den Krankenhausbetrieb während dieser für alle Beschäftigten belastenden Zeit mit persönlichem Engagement und Teamgeist vorangebracht haben.“

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