Insulaner Austausch auf Norderney

Foto: Pape

Beitrag vom Freitag, 09. Februar 2024

Konstruktiver Austausch der Inseln

Bevor die Bürgermeister der sieben Ostfriesischen Inseln auf dem kommenden Insulanertreffen auf Langeoog singen, kamen sie gemeinsam mit ihren Verwaltungsspitze auf Norderney zu einem traditionellen insularen Erfahrungsaustausch zusammen. Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs und Kurdirektor Wilhelm Loth hießen die Kollegen im Conversationshaus willkommen. 

Abzuarbeiten waren 28 Tagesordnungspunkte, die zuvor von den verschiedenen Inselvertretern vorgeschlagen wurden. Die Spiekerooger Inselvertreter waren online zu der Sitzung zugeschaltet.  

Einen breiten Raum nahm in der Diskussion die seit Jahren stetig steigende Industrialisierung der Nordsee ein, die zu einer stärkeren Umweltbelastung und höheren Emissionen führt. Zunehmend kritisch sehen die Inseln die Bewirtschaftung des Naturraums, so auch durch die Pläne der Gasförderplattform vor Borkum und weitere Anlagen im Bereich von Eemshaven. Es verstärke sich jedoch das Gefühl von Enge und Belastung durch den Ausbau von Offshore-Anlagen sowie deren Versorgung per Schiff und Hubschrauber. Die Inselvertreter einigten sich aus diesem Grund darauf, überregional Kontakt mit den Nordfriesischen Inseln, den Ostseeinseln sowie den niederländischen Nachbarinseln aufzunehmen, um stärker gegenüber den Bundesbehörden auftreten zu können. 

Allen Inseln sei klar, dass man vor einer Energiewende stehe, berichtete Ulrichs im Nachgang des konstruktiven und harmonischen Erfahrungsaustauschs, aber: „Wenn die alles das bauen, was sie mal bauen wollen, dann haben wir hier einen riesigen Industriepark“, während die Inselgemeinden kaum Chancen auf regenerative Energiegewinnung durch Fotovoltaik und Windturbinen besitzen und sich auf die Suche nach eigenen Lösungen wie die Wärmegewinnung aus dem Wasser der Nordsee oder Erdwärme machen müssen. 

Neben weiteren Themen befassten sich die Vertreter mit der Entwicklung der Strände. Hier ergab sich nach den vergangenen Stürmen ein sehr unterschiedliches Bild. Während besonders die Wangerooger und Baltrumer auch an den touristisch genutzten Stränden hart von Sandverlusten betroffen sind, komme es auf Juist und Borkum nun verstärkt zu Anlagerungen. 

Die Inselvertreter befassten sich zudem mit dem Sozialraummanagement. Hier berichtete der Borkumer Bürgermeister von einer wertvollen und umfassenden Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung sowie zur Sicherung der medizinischen Infrastruktur, von einer Machbarkeitsstudie, die sich mit der Einrichtung eines Regionalen Versorgungszentrums befasst. 

Neben den Punkten Straßensanierungen, Baumaßnahmen bis hin zu Starkregenereignissen fanden sich auch dieses Mal wieder die Themen Dauerwohnraum sowie die schlechte Anwendbarkeit des Sozialen Wohnungsbaus auf den Inseln, durch die höheren Einkommen, die jedoch im Verhältnis zu deutlich höheren Lebenshaltungskosten stehen.

Nächster Artikel

Vorheriger Artikel

Anzeigen

Logo
15 Jahre NOMO
Watt Welten Besucherzentrum