Johann Saathoff auf ein Wort

Foto: Pape

Beitrag vom Montag, 18. September 2023

Johann Saathoff stand Rede und Antwort

Auf ein Wort kam Johann Saathoff, SPD-Bundestagsabgeordneter seit 2013 und stellte sich den Fragen der Bürgerinnen und Bürger vor der Aula der Kooperativen Gesamtschule. Saathoff war in seiner politischen Laufbahn unter anderem für Fischerei und Energiepolitik zuständig und in den vergangenen zwei Jahren als Russlandbeauftragter der Bundesregierung tätig. Seit 2021 ist Saathoff Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium und für die Themen Cybersecurity, Digitalisierung der Gesellschaft und Verwaltung zuständig, aber auch für den Katastrophenschutz. Er nutzte daher noch vor der Veranstaltung die Chance auf ein gemeinsames Treffen mit Stadtbrandmeister Ralf Jürrens im Feuerwehrhaus, bei dem es darum ging, ob die Insel mit Katastrophenschutzfahrzeugen ausgestattet werden müsse oder nicht.  

Während sich Saathoff den rund 25 Norderneyern und Gästen vorstellte, machte er auf den Internationalen Tag der Demokratie aufmerksam und betonte, die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer Demokratie.
In rund zwei Stunden beantwortete der SPD-Bundesabgeordnete 24 Fragen, aus den Themenbereichen Wohnen und Wohnungsbau, Schule und Digitalisierung. Laut Saathoff wünscht sich eine Debatte um die Bildung weg von einer Defizitorientierung und hin zu einer Potentialorientierung und Wertefixierung. „Wir brauchen jeden jungen Menschen, auch die, die mit 4,0 ihren Abschluss machen, selbst die, die gar keinen Abschluss machen: Heute brauchen wir alle“, so der SPD-Abgeordnete. Die Zeiten der 80er-Jahre, in denen es noch einen Überschuss an jungen Menschen im Arbeitsmarkt gab, seien vorbei. Saathoff informierte aber auch darüber, warum der Bund Geld in die internationale Nothilfe steckt.

Auf den Vorwurf, warum die Menschen im Ahrtal allein gelassen worden seien, erklärte er, dass der Bund drei Milliarden Euro Hilfen zur Verfügung gestellt hat, von denen bislang rund 90 Prozent abgerufen worden seien. 
Die Anwesenden interessierten sich aber auch für die Debatte um ein Tempolimit sowie Saathoffs Position zur Legalisierung von Canabis oder der Armut in Deutschland und die Sicherung der Gesundheitsversorgung. Aber auch Klimaschutz und Energiegewinnung waren Themen an dem Abend. Dazu kommentierte Saathoff: „Ich bin überrascht, auf Norderney weniger Photovoltaik-Anlagen zu sehen, als in Krummhörn. Jedes Dach ohne PV-Anlage ist eine Verschwendung von Energie.“ Der SPD-Abgeordnete kritisierte zudem die Erwartungen an Politik und die zunehmende Politikverdrossenheit und stellte klar: „Politik beginnt mit dem Problem und endet mit einem Kompromiss. Die Aufgabe von Politik und Demokratie ist es, eine Lösung zu finden, die für alle tragbar ist. Ein Kompromiss ist also keine Schwäche der Demokratie, sondern ihre Stärke“, schloss Saathoff.

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