Norderney erneut beim Insulaner unner sück gut vertreten

Foto: Antje Hagemann

Beitrag vom Mittwoch, 02. April 2025

IUS hat kulturell was drauf

Beste Bedingungen für ein weiteres gelungenes „Insulaner unner sück“ (IUS), diesmal auf Wangerooge. Die Gastgeber sorgten von der Ankunft bis zur Abfahrt dafür, dass sich die fast 460 Gäste von den sechs anderen Ostfriesischen Nordseeinseln wohl fühlen konnten. Ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm, tolle Verköstigung wieder einmal auf der „Suppen-Meile“ in dem herausgeputztem und geschmücktem Ortskern von Wangerooge mit Flaggenketten und Banner, angestrahlt von der Sonne, die an diesem Wochenende großzügig war. Dafür bedankten sich die angereisten Kulturgruppen nicht nur an den zwei Abenden in der Dünenhalle mit ihren großartigen und vielfältigen Darbietungen. Ob spontane Musikeinlagen schon nach Bezug der Unterkünfte, Blasmusik von den verschiedenen Musikzügen oder den von den Borkumern neu inszenierten Flashmob auf „Sing Halleluja!“, der ab jetzt wohl für die künftigen IUS-Treffen als „gesetzt“ gilt. Am Freitag- und Samstagabend wurde dann die Dünenhalle auf Wangerooge bis in die Nacht hinein „gerockt“. Bei den Aftershow-Partys lieferten die „Eiländer von Baltrum“, Katja von Langeoog und die Borkumer Band „Marlons Room“. In der Nebenhalle konnte auf einer Großleinwand das Programm mitverfolgt werden.

Bei ihrer Begrüßung bedankte sich Rieka Beewen als Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters ganz besonders bei dem Juister Hans Heyken, der vor 28 Jahren die Idee des Insulaner-Treffens geboren hatte. Mit seiner Frau Helga ist der 87-Jährige auch diesmal angereist: „Das lass ich mir nicht nehmen“, für seine Frau und ihn sei das selbstverständlich. Zum Schluss der Veranstaltung durften die Bürgermeister beziehungsweise Vertreter oder Vertreterinnen der fehlenden Amtsinhaber gemeinsam auf der Bühne den Mitwirkenden im Publikum ihrerseits mit einem Lied die „Ehre erweisen“. Im Anschluss wurde dann traditionell die „IUS-Fahne“ an das nächste Ausrichter-Team von Spiekeroog ordnungsgemäß übergeben.

Mit dem Abendprogramm starteten die Juister im „Viererpack“ mit Shanty-Chor, Theatergruppe „Antjemöh“, Volkstanzgruppe und die Linedancerinnen „Crows in line“ – natürlich nicht, bevor die Insel-Combo mit dem „Wangerooge-Lied“ den Saal „auf Temperatur“ gebracht hatte.

Mit gerade mal 600 Einwohnern brachten die Baltrumer eine sagenhafte „Ausbeute“ auf die Bühne: „Springtied“, Shantychor, Lindance-Gruppe „Sandy Boots“, die „Inselbühne“, „De Fleitjes“ und die „Eiländers“ begeisterten. Unglaubliche Instrumente und humorvolle Interpretationen von weltberühmten Songs zeichnete das Baltrumer Können mal wieder aus.

Dass „De Flinthörners“ mehr als nur ein Shanty-Chor sind, bewiesen die Langeooger besonders mit dem „Dutschman“, von Stephan Bohlen großartig vorgetragen. Die Gruppe feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum. Mit dabei immer am Akkordeon die 78-jährige „Puppa“ Elisabeth Peters. Die singende, jazzende, swingende Katja Agena sorgte sowohl mit ihrem roten Kleid als auch mit ihren Chansons für Glanz in den Augen des Publikums.

Unglaubliche gesanglichen und instrumentalen Klanggenüsse lieferten auch die Spiekerooger: „Das Chörchen“, „EinKlang“, aber auch das Orchester der Hermann-Lietz-Schule sowie der „Musikverein Spiekeroog“ verdienten ihre Standing Ovations. Manch einer und eine im Publikum bekam unter anderem eine Gänsehaut, als die drei Sängerinnen von EinKlang den Song „Only Time“ von Enya anstimmten.

Norderney präsentierte auch in diesem Jahr Aufführungen mit viel Komik und Können die „Zehn im Watt“, „Plan B“, die glitzernden „Sea Stars“, die „Neue Ostfriesische Welle“,„Döntje Singers“ und musikalische Sketche des Förderkreis der Norderneyer Schulen.

Die Borkumer demonstrierten, wie Alt und Jung, Traditionelles und Angesagtes sehr wohl zusammenpassen können: Die Trachtengruppe des Vereins Borkumer Jungens e.V. 1830 drehte sich und tanzte zu Klängen von Bruno Mars und Scooter, kam aber nicht um eine Demonstration ihres legendären „Fliegers“, das das Publikum lautstark einforderte. Der Verein hat keinerlei Nachwuchssorgen: Über 200 Kinder und Jugendliche, trainieren wöchentlich in vier Gruppen. Die ältesten Mitglieder gehen auf die 80 zu. Auch der Männerchor Borkumer Jungens, sowie die „Oldtimer“ und die „Niederdeutsche Bühne“ heizten noch einmal ordentlich ein, bevor der Bürgermeister-Chor noch seinen Dienst tun musste.
Zum Schluss sangen mit schwenkenden Fahnen Publikum und die vielseitigen Bühnenkünstlerinnen und -künstler die Ius-Hymne der sieben Ostfriesischen Nordseeinseln: „Die sieben zum Verlieben“! Ein rundes Programm, das Traditionelles und moderne Elemente, Komik und musikalisch herausragende Leistungen nebeneinander und miteinander kombiniert, aber zu keiner Zeit konkurrierend, sondern die Vielfältigkeit der kulturellen Gruppen zeigte. Oder wie ein Mitglied des Langeooger Orga-Teams bewundernd meinte: „Ius ist so vertraut und doch immer wieder neu!“

Im nächsten Jahr dann also auf Spiekeroog – bis dahin wird aufgeräumt, einstudiert und wieder „vorgefreut“.

Verfasst von Antje Hagemann

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