Interesse an Stromkreisbilanzmodell

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Beitrag vom Mittwoch, 10. Juli 2024

Interesse an Stromkreisbilanzmodell

Die Grünen regten in der Sitzung des Umweltausschusses die Einführung eines sogenannten Stromkreisbilanzmodells an. Die Grünenfraktion begründete ihren Antrag mit der geringen Vergütung für das Einspeisen von Strom in das Versorgungsnetz, die im Bundesdurchschnitt etwa bei fünf bis neun Cent pro Kilowattstunde liegt. Der Stromverbrauch aus dem überregionalen oder regionalen Netz ist im Vergleich deutlich teurer und liegt bei 23 bis 30 Cent.

Es lohne sich kaum, den selbsterzeugten Strom einzuspeisen, während man insbesondere das Klärwerk mit teurem Strom betreibe, führte Aderhold weiter aus. Aus Sicht der Grünen ist diese Situation für die Stadt unbefriedigend: „Der Strom wird eingespeist und zugleich an anderer Stelle zu einem wesentlich höheren Preis verbraucht.“ Mit der Einführung eines Stromkreisbilanzmodells für die Stadt Norderney würden nur Überschüsse in der Gesamtbilanz als eingespeist gelten, was zu einer Kostenersparnis führe.

Aus Sicht der Grünen könnten die Stadtwerke Norderney als Energieversorger zudem die höheren Kosten auf der eigenen Seite durch die Dienstleistung der Bereitstellung abfedern. Aderhold nannte die Einführung und Umsetzung eines Stromkreisbilanzmodells zwar anspruchsvoll und herausfordernd, aber zukunftsweisend.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen von CDU, FDP und Freien Wählern äußerten sich aufgeschlossen, baten allerdings um weitere Informationen und eine Einschätzung vonseiten der Stadtwerke. Der Umweltausschuss schloss den Tagesordnungspunkt mit einem einstimmigen Beschluss, die Machbarkeit eines Stromkreisbilanzmodells auf der Insel durch die Stadtwerke prüfen zu lassen.