Beitrag vom Sonntag, 30. Juli 2017
Heimatgefühle in Münster
„Wenn wir Sehnsucht nach Norderney haben, gehen wir in den Zoo“, so die Norderneyerin Jutta Klahn, die seit wenigen Monaten mit ihrem Mann Peter in Rheine lebt. Denn seit vergangener Woche stehen im Allwetterzoo Münster drei Original Norderneyer Strandkörbe, die der stellvertretende Kurdirektor Hans-Emmius Rass persönlich mit den Technischen Diensten nach Münster gefahren hat.
Auf Initiative von Stefanie Klahn, Jutta und Peters Tochter, entstand im Zoo die Erlebniswelt Wattenmeer. Stefanie Klahn ist Tierpflegerin bei den Kegelrobben im Allwetterzoo Münster. Die 41-Jährige sei mittlerweile eine erfolgreiche Seehund- und Robbentrainerin und war schon in den USA und in Hongkong und habe dort ihr Training vorgestellt, erzählt Jutta Klahn stolz im Telefoninterview.
„Stefanie ging damals schweren Herzens von der Insel“, erinnert sich Jutta Klahn und „Sie wollte unbedingt Tierpflegerin werden und das war auf der Insel nicht möglich“. Stefanie hatte dann die Idee, ein wenig Norderney-Gefühl in den Zoo zu holen und da bot sich das Revier der Kegelrobben an. Jutta und Peter Klahn haben daraufhin den Kontakt mit der Kurverwaltung Norderney hergestellt.
In einer Gemeinschaftsaktion von Zoomitarbeitern, der Kurverwaltung Norderney, dem Niedersächsische Zentrum für Wattenmeerschutz, dem World Wide Fund for Nature (WWF) und der Familie Klahn entstand in wenigen Monaten ein Stück Norderney in Münster.
Boje aus dem Garten
Neben den drei Norderneyer Strandkörbe ziert die Erlebniswelt auch eine Boje. Diese stand jahrelang im Garten der Klahns.
Auf der Insel war Peter Klahn bekannt als Schiffsmodelbauer und sammelte alles, was mit Schiffen zu tun hat. Die Boje nahmen sie bei ihrem Umzug nach Rheine letzten November mit, erzählt Jutta Klahn
Rund 100 geladene Gäste waren bei der feierlichen Eröffnung dabei. Die Münsteraner Bürgermeisterin Karin Reismann sagte in ihrer Ansprache, dass für viele Münsteraner die Insel Norderney ein wichtiger Ort für den Kurzurlaub sei und auch sie selber fahre gerne mal rüber.
Artenschutz im Vordergrund
Neben der Entspannung und Erholung stelle der Allwetterzoo zudem den Artenschutz in den Vordergrund. In diesem Fall sei es das Weltnaturerbe Wattenmeer und die Kegelrobben die Botschafter, was eine perfekte Kombination sei, so die Bürgermeisterin „Das war wie ein Heimspiel“, freut sich Hans-Emmius Rass, der bei der Eröffnung der Erlebniswelt Wattenmeer in Münster war.
Auf dem Foto: v.l. Zoodirektor Thomas Wilms, Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Knoche, Bürgermeisterin Münster Karin Reismann, stv. Kurdirektor Hans-Emmius Rass, Ehepaar Jutta und Peter Klahn
Verfasst von Sabine Sykora
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