Grünflächen zu halten, reicht nicht

Die städtische Umweltbeauftragte Sarah Wehrmaker hat in der Sitzung des Umweltausschusses die Eu-Wiederherstellungsverordnung vorgestellt. Dabei wurde schnell deutlich: Die Anforderungen der Eu-Wiederherstellungsverordnung treffen auch Norderney. Die Verwaltung informierte darüber, dass Kommunen künftig verpflichtet sind, Grünflächen zu schützen und Verluste zu vermeiden.

Die neue Verordnung legt Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt fest, die 2030 erreicht werden sollen; danach folgen sechsjährige Überprüfungszyklen. Besonders im Fokus steht Artikel 8 der Eu-Verordnung. Er sieht konkrete Maßnahmen für städtische Ökosysteme wie Baumvorkommen und Grünflächen vor. „Halten reicht nicht“, klärte die Stadtverwaltung auf. Im Gegenteil: Norderney müsse Grünflächen und den Baumbestand aktiv ausweiten, da die Insel laut den vorgelegten Daten rund zwei Prozent zu wenig Baumbestand aufweise.

Die vorgestellten Daten zeigten deutliche Hotspots der Hitzebelastung, vor allem dort, wo Vegetation fehlt oder Bodenflächen versiegelt sind. Gleichzeitig präsentierte die Umweltbeauftragte Kartenmaterial des Bundesamtes für Naturschutz zur Entwicklung der Baumvitalität auf zahlreichen kritischen Flächen.
Sorgen bereitete Ausschussmitgliedern, dass die zugrunde liegenden Datensätze teilweise veraltet sind. Die Verwaltung bestätigte dies, verwies aber auf laufende Gespräche auf Landesebene zu diesem Punkt.
Als Vertreter der Umweltverbände erinnerte Ratsmitglied Bernd Geismann von der Grünenfraktion daran, dass die Verordnung nicht nur Aufforstung verlangt, sondern die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme.