Foto: Peter Köstel

Beitrag vom Donnerstag, 24. September 2020

Für den Küstenschutz kein Problem

Teile der Geotex-Schläuche am Ostbad in Höhe der Kugelbake sind offenbar gerissen. Was zunächst aussieht, wie ein schwarzer Walrücken entpuppt sich bei näherem Hinsehen schnell als Kunststoff-Textilgewebe mit einem Durchmesser von 1,80 Metern. Seit 40 Jahren befindet es sich dort und wurde auf einer Strecke von 650 Meter zum Schutz der Randdünenkette ausgelegt und mit Sand befüllt.

„Es war ein Teil der Sandfang-Maßnahmen, die dort durchgeführt wurden“, berichtet NLWKN-Betriebsstellenleiter Norden-Norderney Frank Thorenz. Sie sollten für ein höheres Strandniveau sorgen und die Randdüne, die künstlich verstärkt wurde, schützen. „Das gelang auch“, so der Leiter.

Heute bestehe für die Dünenkette keine Gefahr mehr, denn „die Düne ist jetzt sehr viel höher und vor allem breiter und damit stabilisiert.“ Die Schläuche haben zudem faktisch ihre Wirkung verloren, weil sie im Laufe der langen Jahre immer tiefer in den Strand gespült wurden, führt er weiter aus. Der Strand ist durch die Strömungsverhältnisse an dieser Stelle ständigen Veränderungen unterworfen, sodass die Sandschläuche immer wieder freiliegen und dann wieder gut eingebettet sind. „Dass sie nun sichtbar sind, ist ein Indiz für die Strandlage. Die ist zurzeit sehr niedrig an dieser Stelle“, erläutert Thorenz.

Er und seine Kollegen gehen jedoch davon aus, dass sich dort in den kommenden Jahren wieder große Mengen Sand anlagern, weil die strandnahen Sandbänke durch den natürlichen Strömungsverlauf immer weiter Richtung Strand wandern werden. Der gesamte Bereich in Höhe der Kugelbake unterliege einer starken Dynamik. „Nach jeder Sturmflut schauen wir uns die Situation dort genau an. Wir haben einen besonderen Fokus darauf und vermessen dort immer wieder neu“, so der Leiter weiter. Der Zustand der Schläuche stelle mindestens aus Sicht des Küstenschutzes kein Problem dar, so Thorenz: „Es besteht keine Gefahrenlage für die Düne.“ Dass die Schläuche dort zerrissen sind, war bisher nicht bekannt. Es müsse nun geklärt werden, inwieweit Handlungsbedarf bestehe und wer zuständig sei, so Thorenz.

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