Die Mühle ist städtisch

Foto: Dororhee Linke

Beitrag vom Samstag, 01. Oktober 2022

Die Mühle ist städtisch

Ab 1. Oktober ist die Mühle als eines der klassischen Wahrzeichen der Insel in städtischer Hand. Das teilte Bürgermeister Frank Ulrichs auf Nachfrage mit. Die 1862 erbaute Inselmühle wird damit nach genau 160 Jahren aus dem Privatbesitz übergeben. Seit Jahrzehnten hatte sich die Kommune für das Bauwerk finanziell engagiert und insbesondere Dach und Mahlkammer in Schuss gehalten.

„Wir haben noch keinen Champagner aufgemacht, aber sie ist bei uns als Stadt sehr gut aufgehoben“, ist sich Ulrichs sicher. Seit Dienstag, der notarielle Kaufvertrag für die Norderneyer Mühle „Selden Rüst“ ist von der Stadt unterschrieben und damit rückt die Frage nach der langfristigen Nutzung der Mühle weiter in den Fokus. Entscheidungen hinsichtlich der Zukunft der Mühle stehen aber noch nicht ins Haus.

„In Anbetracht der vielfältigen Dinge, die uns hier gerade beschäftigen und der gesamtwirtschaftlichen Lage, haben wir gerade andere Prioritäten und können uns nicht um eine Sanierung der Mühle kümmern“, so Ulrichs. „Leider“, sagte er, aber es gebe verschiedene Überlegungen das Gebäude langfristig gastronomisch weiter zu betreiben und gegebenenfalls mit einem modernen Konzept auszustatten.

Während sich der Aufbau der Mühle in einem guten Zustand befindet, hält Ulrichs eine Sanierung des Bereichs unter der Galerie, in dem die Gastronomie ansässig ist, für sinnvoll: „Dort ist nie eine Kernsanierung erfolgt und das Gebäude ist in die Jahre gekommen“.

„Welche Möglichkeiten wir letztlich haben, werden wir bei nächster Gelegenheit mit der Denkmalschutzbehörde erörtern“, berichtete Ulrichs. Mit dem Gespräch werde sich zudem klären, welche Ideen nach dem Denkmalschutzrecht überhaupt umsetzbar sind.

Eine soziokulturelle Nutzung hält Ulrichs weiterhin für interessant, diese lässt sich nach seiner Einschätzung jedoch nur schwer in dem Mühlengebäude integrieren. Als „nach wie vor sehr spannend“ bewertete der Bürgermeister die Überlegungen, die Mühle wieder Getreide mahlen zu lassen. Letztlich könnte der Denkmalschutz der bestimmende Faktor sein, denn auch diese Idee wird nur mit einem sehr umfangreichen und kostspieligen Um- und Rückbau zu realisieren sein.

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