Seehund

Foto: Anders Galatius

Beitrag vom Samstag, 07. Januar 2017

Bestände an der Grenze

Wattenmeer/Norderney –Die Seehundbestände im Wattenmeer sind 2016 weitestgehend stabil geblieben. Es gebe nur einen leichten Rückgang. Das gab das Common-Wadden-Sea Sekretariat in einer Pressemitteilung bekannt. Nach Expertenmeinung könne dieser leichte Rückgang der Zahlen signalisieren, dass die Grenzen des Wachstums des Gesamtbestandes der Region erreicht worden ist.

Als weiteren Grund konnte die Forscher für den Rückgang eine Verschiebung der Alters- und Geschlechtsstruktur aufgrund des Influenza-H10N7-Viruses sein, der im Herbst und Winter 2014/2015 zu einer Anhäufung von Totfunden führte. Das sind die Resultate der diesjährigen Zählungen der Seehundbestände, die jährlich von der Trilateralen Seehundexpertengruppe (Trilateral Seal Expert Group – TSEG) koordiniert wird und die gesamte Region des Weltnaturerbes Wattenmeer in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden abdeckt.

Die TSEG geht bei der aktuellen Stagnation und dem verlangsamten Wachstum davon aus, dass es sich um eine natürliche Fluktuation handelt, weil die Seehundbestände seit der letzten großen Tierseuche von 2002 stetig gestiegen sind.

Die Zählungen der Seehunde im Wattenmeer werden traditionell im August, während der Fellwechselperiode und den damit verbundenen häufigeren Landaufenthalten der Tiere, durchgeführt. Während des Fellwechsels im August 2016 wurden 2.150 Seehunde in Dänemark verzeichnet, Schleswig-Holstein zählte 6.592 und 8.160 wurden in den Niederlanden gesichtet. Aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse konnten die Expertenteams in Niedersachsen und Hamburg ihre Zählungen nicht während des Fellwechsels durchführen. Stattdessen wurde die Zahl der ausgewachsenen Seehunde von 7.437 Tieren, die während der Jungtierzählung in diesem Jahr aufgezeichnet wurden, als Indikation genutzt.

Die Entwicklung der Seehundbestände variiert zwischen den Regionen: Während Dänemark und Schleswig-Holstein einen signifikanten Rückgang von je 25 Prozent und 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vernahmen, blieben die Bestände in Niedersachsen und Hamburg stabil und in den Niederlanden wurden sechs Prozent mehr Tiere gezählt.

Die Ergebnisse decken sich mit dem im Vorjahr verzeichneten Trend, als in Dänemark und Schleswig-Holstein ein Rückgang von je 25 Prozent und zehn Prozent und in den Niederlanden ein Zuwachs von acht Prozent gezählt wurde.

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