Bei 20 Grad brummt´s hier richtig

Dauerwohnraum mit Platz für Saisonkräfte zu schaffen und das auf nur wenigen Quadratmetern, das ist Matthias Krüger und Josip Bandov von den Technischen Diensten der Stadt Norderney gleich zweimal gelungen. Seit Kurzem steht nämlich ein zweites Insektenhotel in der Parkanlage an der Marienstraße. Bei der Befüllung der Kammern halfen den Gärtnern erneut die Kinder der Norderneyer Grundschule und des Kindergartens am Kap, und so zog dort mit einem Bienenvolk von der Norderneyer Bienenbelegstelle die wohl größte Wohngemeinschaft des Hauses ein.

„Es ist eher ein Völkchen“, merkte Detlef Ottersbach, Leiter der Belegstelle an. Den Bienenkasten hatten die TDN-Gärtner gemeinsam mit Ottersbach und seinem Kollegen Rainer Huschke zuvor in der Belegstelle mit drei Waben aus bestehenden Völkern bestückt und den Bienen zudem einen Vorrat an Futterteig für ihren neuen Standort mit auf den Weg gegeben. Eine Königin müsse sich das Volk nun jedoch erst einmal selbst heranziehen, verrät Ottersbach: „Bis die da ist, braucht es 16 Tage.“ Bald sollen die Tiere auf der Wildblumenwiese und den Bäumen um ihren Standort herum genug Nahrung finden können.

Der Honig, den die Bienen produzierten, solle nicht weiterverwendet werden, sondern den Bienen als Wintervorrat dienen. Selbst das Dach des Insektenhotels haben die Gärtner bienenfreundlich als Gründach gestaltet, erläutert Krüger, der auch die Idee zu dem Bienenkasten hatte und ursprünglich selbst gerne Bienen gehalten hätte, wie er im Gespräch verrät. Auf der Insel ist dies jedoch außerhalb der Belegstelle gesetzlich untersagt. Darum schaut er nun jeden Morgen bei den neuen Parkbewohnern nach dem Rechten. Diese zeigten sich noch wenig motiviert, ihre neue Umgebung zu erkunden, was auch an dem kühlen Wetter liege, weiß Ottersbach: „Der Bienenflug beginnt im Grunde erst ab zwölf Grad aufwärts. Und bei 20 Grad summt´s hier richtig.“