Übersichtsplan vom Neubau des Seniorenzentrums in der Mühlenstraße

Planskizze: Stadt Norderney

Beitrag vom Freitag, 14. Juli 2017

Altenheim – Neubau beginnt im Herbst 2018

Dass beim Thema Altenheim wieder Ruhe in der Bevölkerung eingekehrt ist, ließ sich am Dienstagabend gut erkennen. Zur Sitzung des Sozialausschusses waren gerade mal 18 Zuschauerinnen und Zuschauer erschienen. Darunter auch einige Angehörige. Der Vorsitzende des Ausschusses, Manfred Hahnen (FDP-Fraktion), zeigte sich überrascht. Man habe erwartet, dass der Saal aus allen Nähten platzen würde.
Bürgermeister Frank Ulrichs erinnerte daran, dass es am Dienstag auf den Tag genau ein Jahr her war, dass im Verwaltungsausschuss beschlossen worden war, dass die Stadt das Haus wieder in eigenen Händen haben wolle. Im letzten Sommer war das Norderneyer Altenheim „Inselfrieden“ bundesweit in die Schlagzeilen geraten, nachdem neben gravierenden Mängeln auch die Insolvenz bekannt wurde. Die Akten, so Ulrichs, würden rund 800 Seiten umfassen.
Der neue Betreiber, Gunnar Sander von der Sander Pflege GmbH, gab in der Sitzung des Ausschusses einen Bericht über die Entwicklungen, seit der Übernahme des Betriebes am 1. August 2016 ab. Der neue Name „To Huus“ sei ein Meilenstein, so Sander.

Das Ziel noch nicht erreicht

In der schwierigsten Phase hätten im Haus 36 Bewohnerinnen und Bewohner gelebt. Mittlerweile sei das Alten- und Pflegezentrum wieder voll belegt. Es sei ein Notzimmer eingerichtet worden, das nicht fest vergeben werde, um kurzfristig helfen zu können, wenn sich eine Notlage ergebe.
Mittlerweile könne das Pflegeheim gelegentlich wieder Kurzzeitpflege anbieten. Daran sei in der schwierigen Zeit im vergangenen Jahr nicht zu denken gewesen. Zum Zeitpunkt der Übernahme habe es im Haus noch zwölf Mitarbeiter und einen Fachkraftanteil von unter 20 Prozent gegeben. Jetzt gebe es 37 Mitarbeiter, davon 25 in der Pflege und einen Fachkräfteanteil von rund 52 Prozent, so Sander.
Das Ziel sei noch nicht erreicht. Sander: „Wir gehen langsam in den grünen Bereich rein.“ Man sei dabei, mit den Mitarbeitern Gespräche zu führen. Eine große Änderung sei die Einführung eines Präsenzdienstes, der das Frühstück und das Abendbrot jetzt auf zwei Etagen betreue. Einmal in der Woche gebe es ein Eisessen in der Stadt. Kontakte zu Schulen und Kindergärten seien aufgenommen worden, jedoch noch im Anfangsstadium. Am 5. August sei ein Sommerfest geplant.
Eine ganz große Stütze sei der Senioren-Förderverein, mit dessen Hilfe einige Anschaffungen möglich gewesen seien. Auch die Bürgerstiftung und andere Norderneyer Vereine hätten gespendet und geholfen, so Sander.

Wirtschaftlich solide

Wirtschaftlich sei das Haus auf soliden Beinen. Möglicherweise werde das Jahr 2017 mit einer schwarzen Null abgeschlossen. Im Bereich der Mitarbeiter habe man „Dinge tun“ müssen, die nicht angenehm gewesen seien. Es habe Trennungen gegeben, teils durch das Haus, teils durch die Mitarbeitenden veranlasst.
Ein großes Problem seien weiterhin fehlende Mitarbeiterwohnungen. Sander: „Wir stehen regelmäßig bei der Stadt auf der Matte.“ Der Neubau werde das Problem etwas entschärfen. Alle Auflagen des Landkreises seien aufgehoben. Probleme bereite jedoch der Fahrstuhl, für den es keine Teile mehr gebe. Frank Meemken, Leiter des Bauamtes der Stadt, erklärte hierzu in der Sitzung, dass es eine Idee dazu gebe, die er jedoch noch nicht öffentlich kundtun wollte.
Bürgermeister Frank Ulrichs führte dann in das Thema Neubau des „Seniorenzentrums To Huus“ ein. Die Planungen seien noch nicht endgültig. Der Bau sei deutlich teurer, als auf dem Festland, darum sei die Finanzierung nicht einfach. Insgesamt liege man aber „gut im Plan“. Ein Baubeginn könne im Herbst 2018 erfolgen.

8 bis 9 Millionen

Der Architekt, Thorsten Bick, erläuterte den Verlauf der verschiedenen Konzepte. Am Ende der Überlegungen kam ein Neubau heraus, der näher an der Mühlenstraße liegt, 52 Bewohnerinnen und Bewohnern Platz bietet, alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt und einige Extras und weitere Entwicklungsmöglichkeiten beinhaltet.
Der Bau wird drei Etagen mit Gemeinschaftsbereichen und einen großen Mehrzweckraum im Erdgeschoss haben, der auch als „Sonntagscafé“ genutzt werden kann. Sämtliche Zimmer werden – im Gegensatz zum bestehenden Haus – mit eigenem Bad ausgestattet sein.
Der Gartenbereich soll angehoben werden, um mit dem Außenbereich näher am Leben auf der Straße zu sein. Der Südwestflügel des bestehenden Hauses soll erhalten bleiben und Personalappartements aufnehmen. Der Altbau wird erst nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen werden. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 8 bis 9 Millionen Euro. Darin sind nicht die Umbauten des Südwesttraktes enthalten.

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