Beitrag vom Dienstag, 01. September 2020

700 Kilometer elektrisch, bitte

Von den Alpen nach Norderney ist das batteriebetriebene Kleinflugzeug derzeit unterwegs. Aus einer fixen Idee wurde ein Weltrekordversuch, um zu beweisen, dass das Fliegen mit Strom durchaus nicht Zukunftsmusik bleiben muss. Am Sonntag startete das erste zertifizierte Elektro-Leichtflugzeug in der Schweiz vom Flugplatz Schänis nach einem starken Wolkenbruch. Und obwohl der ganze Flugplatz unter Wasser gestanden habe, sei es ein guter Start gewesen den rund 100 Zuschauer mitverfolgten, berichtet der Norderneyer Tobias Pape, der die Initialzündung zu diesem Flug gab, als er mit dem Schweizer Piloten Morell Westermann Kontakt aufnahm.

„Ganz nebenbei purzeln dabei sieben Weltrekorde aus der Welt der Verbrennerflugzeuge“, heißt es in der Pressemitteilung der Elektroflugpioniere: So soll das Flugzeug für diese Strecke weniger als ein Viertel der Energie verbrauchen als herkömmliche Flieger. Sie wollen die höchste und schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit, den geringsten Energieverbrauch und die schnellste Steigleistung erreichen. Ziel ist zudem die höchste je mit einem Elektroflugzeug geflogene Flughöhe zu erzielen und die längste elektrisch geflogene Strecke in 24, 48 und 56 Stunden und das mit der geringsten Anzahl an Zwischenstopps auf einer Distanz von 700 Kilometern. Dabei führt die Strecke über Zürich, Mainz und Münster zum Norderneyer Flugplatz. Erwartet wird der E-Flieger dort am Mittwoch zwischen 14 Uhr und 15 Uhr. Ab 12 Uhr können sich Interessierte und technikbegeisterte Flugfans vor Ort informieren. Auf der Insel angekommen, steht Westermann gemeinsam mit dem Piloten und der Bodencrew Rede und Antwort.

Elektrofans können sich zudem auf einen Vortrag mit dem Titel „Die Zukunft des Fliegens“ freuen. Im Juni konnte der slowenische Hersteller „Pipistrel” als erster sein neuartiges Modell „Velis Electro” erfolgreich zertifizieren lassen. Um das neue Flugzeug auf Herz und Nieren zu prüfen, geht der E-Flieger auf das Langstrecken-Experiment. Dabei wird die Strecke in mehreren Abschnitten abgeflogen, zwischen denen die Flugakkus wieder geladen werden müssen, natürlich nahe eines Rollfeldes. Da noch kein einziger Flughafen über ein entsprechendes Ladegerät verfügt, müssen diese dem Flugzeug während des Weltrekordflugs von der Bodencrew in einem Hase-und-Igel-Spiel vorausgefahren werden. Die passenden Fahrzeuge stellt das Unternehmen Tesla zur Verfügung, so die Mitteilung weiter.

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