Freundeskreis Kadeba: Situation spitzt sich zu

Weiterhin übermittelt der Norderneyer Freundeskreis für Kadeba schlechte Nachrichten, denn die Versorgung mit Lebensmitteln in der Region spitzt sich weiter zu. Das berichtete Günter Selbach vom Freundeskreis.

Deutlich zu wenig Regen sei gefallen, um Landwirtschaft zu betreiben. Hinzu komme, dass Viehzüchter aus mit zahlreichen Tieren in das Gebiet von Ost- und West-Mundri kamen, die die neu angebauten Feldfrüchte fressen. Die Gefahr einer weiteren Hungersnot in diesem und im nächsten Jahr steigt damit, so die Befürchtungen der Aktiven vor Ort, denn auch die Wüstenbildung schreitet voran. Die Viehzüchter sind zudem bewaffnet und bedrohen die Menschen, indem sie die wenigen Lebensmittel mit Gewalt und zu hohen Preisen aufkaufen. „Das hat dazu geführt, dass die Mitglieder der Gemeinschaft nicht mehr in der Lage sind, Lebensmittel auf dem Markt zu finden, und selbst wenn, können sie sich den Preis nicht leisten“, erzählt Canon Sylvester aus dem Süd-Sudan.

Auch in Juba sind die Preise in die Höhe geschnellt, und haben sich aufgrund der laufenden Inflation nun verfünffacht. Der Vorstand des Norderneyer Freundeskreises Kadeba hat aufgrund dieser Nachricht beschlossen, eine weitere Hungerhilfe von 2.000 Euro in den Süd-Sudan zu schicken, berichtete Günter Selbach vom Freundeskreis. Selbach übermittelte zudem Dank an die Kinder und Lehrer der Kooperativen Gesamtschule (KGS) für ihre Spende zur Unterstützung der Bildung für die Kinder in Kadeba (s. Nomo-Ausgabe vom 23. Juni 2023). Die Schülerfirma der KGS hatte 500 Euro gespendet, um den Bau einer weiterführenden Schule für Mädchen in Kadeba wiederzubeleben. „Was sie getan haben, ist eine langfristige Investition und auch ihr solidarischer Einsatz für unsere Gemeinschaft, um die Analphabetenrate und die Geistesarmut zu verringern“, betonte Canon Sylvester.

Die Schule für Mädchen soll im Rahmen des Projektes „Food for work“ erbaut werden. Demnach erhalten alle, die beim Bau der Schule helfen, Lebensmittel für ihren Einsatz.

Wer die Arbeit für Kadeba unterstützen möchte, kann auf das Konto Kirchenamt Aurich, IBAN DE35 5206 0410 0000 0062 62 mit dem Verwendungszweck „KADEBA, Projekt“ oder „KADEBA, Logistik“ unter Angabe des Namens und der Postadresse spenden.

BU:
Die Rinder haben den gesamten Maniok auf den Feldern gefressen und die Wüstenbildung hat begonnen.