Beitrag vom Montag, 20. Februar 2017
Forscher starten Phase 2
Ende Februar werden erneut am Emsperrwerk in Gandersum, in Schillig und Dangast am Jadebusen, in Cuxhaven, auf Borkum und in Norddeich an der Hafenmole Holztäfelchen in die Nordsee geworfen, um den Weg des Plastikmülls zu simulieren.
Die Wissenschaftler der Universität Oldenburg eröffnen die zweite Phase ihres Projektes „Macroplastik“. Bei der Untersuchung, wie sich Plastikmüll in der Nordsee verteilt, wollen die Forscher die Datenbasis in den kommenden Wochen verbreitern. Ein wesentliches Ziel ist es, Methoden zur Vermeidung von Plastikmüll in der Deutschen Bucht und im Wattenmeer zu entwickeln. Makroplastik sind sichtbare Plastikteile ab einer Größe von fünf Millimetern, wird in der Pressemitteilung der Universität Oldenburg erklärt.
Um das Meer nicht mit zusätzlichem Unrat zu belasten, haben die Forscher mit den acht Mal zehn Zentimeter großen und zwei und vier Zentimetern dicken, unbehandelten Holztäfelchen ein natürliches Material gewählt. In Vorversuchen wurde geklärt, dass diese ähnlich wie viele Kunststoffteile in der See treiben. Im Gegensatz zu diesen zersetzen sich die Hölzchen jedoch umweltfreundlich in überschaubarer Zeit.
Bereits im vergangenen Herbst wurden die ersten 4.800 dieser sogenannten Holzdrifter an der nordwestdeutschen Küste, auf Langeoog und in der Ems sowie einem der Hauptschifffahrtswege der offenen Nordsee ausgesetzt. Bis jetzt bekamen die Forscher knapp 3.000 Rückmeldungen von Bürgern, die Drifter am Strand fanden.
Erneut bitten die Wissenschaftler, gefundene Drifter unter macroplastics.de zu melden. Ein erläuternder Text in deutscher und englischer Sprache und eine Nummer ist auf den Holztafeln eingebrannt.
Das Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Projekt bis zum Jahr 2020 mit 1,4 Millionen Euro.
Verfasst von Sabine Sykora
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